American Ultra Kritik

 American Ultra filmkritikIn einem idyllischen Kleinstädtchen in den USA leben der etwas chaotische Mike (Jesse Eisenberg) mit seiner Freundin Phoebe (Kristen Stewart). Sie führen dort ein unspektakuläres, beschauliches Leben, zudem teilen die beiden ihr größtes Hobby: Kiffen. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass das Paar mal keinen durchzieht. Doch in Wahrheit ist Mike alles andere als langweilig und harmlos: er ist Schläfer-Agent der US-Regierung, wovon Mike aber längst nichts mehr weiß. Als ein zufälliges Ereignis die Agenten-Fähigkeiten von Mike wieder wachruft, wird er von der Regierung als Bedrohung für die nationale Sicherheit angesehen und soll ausgeschaltet werden. Um sich und das Leben seiner Freundin zu retten, muss sich Mike nun vollständig seine vor Jahren erlernten Killermaschinen-Fähigkeiten zurück ins Gedächtnis rufen. Denn von nun an wird das Paar rücksichtslos gejagt.

Nach drei Jahren legt der iranisch-stämmige Regisseur und Drehbuchautor Nima Nourizadeh wieder einen neuen Film vor. 2012 überraschte er Kritiker und Publikum mit seinem Party-Spaß „Project X“. „American Ultra“ ist nicht der erste Film, in dem die beiden Hollywood-Stars Jesse Eisenberg („Social Network„) und Kristen Stewart („Vampirfilm Twilight„) gemeinsam vor der Kamera stehen: so waren sie bereits in der Tragikomödie „Adventureland“ von 2009 zu sehen. Die Action-Komödie „American Ultra“ kann auch als Parodie und Seitenhieb auf Thriller wie „Der Manchurian Kandidat“ oder actionlastige Agentenfilme wie die „Bourne“-Reihe angesehen werden, wobei sein Schwerpunkt deutlich auf den komödiantischen Anteilen liegt. Der Film wurde im Frühling 2014 in New Orleans im US-Bundesstaat Louisiana gedreht.

„American Ultra“ ist ein überzogenes und hemmungslos überdrehtes Werk, darüber hinaus eine jederzeit völlig unrealistische und unglaubwürdige Mischung aus Action, Comedy und immer wieder auch Romantik-Anleihen. Wer sich an dem unplausiblen, hanebüchenen Plot und der Tatsache, dass der Film oft auch in cartoonhaft-überzeichnete Szenen und Sequenzen mündet, nicht stört, erlebt hier sinnbefreite aber genüssliche, alles in allem gut unterhaltende Blockbuster-Kinokost. Dafür verantwortlich sind in erster Linie die vielen gelungenen Running Gags sowie die überzeugend besetzten Darsteller, die ihre bizarren (Neben-) Figuren mit großer Spielfreude und einem leidenschaftlichen Hang zur Überzeichnung und Maßlosigkeit darbieten.

Allen voran Topher Grace („Spider-Man 3″) als schmierig-schleimiger, abstoßend unsympathischer CIA-Bürokrat und Sesselpupser Adrian Yates, der seine Finger natürlich selbst nicht schmutzig machen will, ist eine ideale, ja fast schon eine Traumbesetzung. Hinzu kommen herrlich ausgefallene Randfiguren wie John Leguizamo als geisteskranker Drogendealer oder Walton Goggins („Django Unchained„) als Auftragskiller der CIA „Laugher“, dessen abstruses, ihn kennzeichnendes Lachen mit zu den dümmlichsten aber auch witzigsten, widerkehrenden Humoreinlagen des Films zählt. Auch Jesse Eisenberg gefällt als verlotterter, dauerbekiffter und ehemaliger Top-Geheimagent, der sich vor allem beim knalligen, lauten Finale so richtig austoben darf. Da wird dann auch die Action-Schraube merklich angezogen und Fans von launigen Action-Komödien wie „Lethal Weapon“ könnten auf ihre Kosten kommen. Die Frisur im ersten „Lethal Weapon“-Film von Mel Gibson aus den späten 80er-Jahren ist in jedem Fall weniger schlimm als die von Jesse Eisenberg in „American Ultra“. Und das heißt schon was.

Fazit: Knallig-comichafte, überzeichnete und schrille Mischung aus Action, Komödie und Romanze, die trotz der unglaubwürdigen, hanebüchenen Story für kurzweilige und genüssliche Unterhaltung sorgt.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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