Venom 2 – Let there be carnage Kritik

Venom 2 Kritik

Aktuell hängt der Haussegen ein wenig schief im Hause Eddie (Tom Hardy) / Venom. Während sich der aggressive Alien-Parasit als cholerischer Hitzkopf mit einer Schwäche für das Verprügeln von Bösewichten erweist, möchte Eddie eigentlich einfach nur wieder Erfolg in seinem alten Beruf als Journalist haben. Da bietet sich für den Investigativ-Reporter tatsächlich eine unerwartete Chance, als er die Möglichkeit erhält den Serienkiller Cletus Kasady (Woody Harrelson) zu interviewen. Doch das Interview läuft aus dem Ruder. Kurze Zeit später, als der Killer hingerichtet werden soll, zeigt sich, dass dieser ebenfalls die Gestalt eines gemeingefährlichen, außerirdischen Symbionten annehmen kann: die des Super-Bösewichts Carnage. Um die Welt vor Carnage zu retten müssen Venom und Eddie an einem Strang ziehen und sich zusammenraufen.

Noch bevor „Venom“ vor drei Jahren in die Kinos kam hatte Hauptdarsteller Tom Hardy einen Vertrag für mehrere „Venom“-Filme unterschrieben – für den Fall des Erfolgs an den Kinokassen. Und tatsächlich spielte der erste Teil über 850 Millionen US-Dollar ein und erwies sich damit als einer der großen Herbst-Kinohits 2018. Allerdings nahm bei „Venom 2“ nicht mehr Ruben Fleischer auf dem Regiestuhl Platz, sondern Motion-Capture-Koryphäe Andy Serkis („Der Herr der Ringe“). Für ihn ist es nach „Mogli – Die Legende des Dschungels“ der zweite Mainstream-Blockbuster, bei dem er Regie führen durfte.

Fans stringenter, simpel erzählter Comic-Action ohne inhaltliche Tiefe könnten bei diesem Sequel auf ihre Kosten kommen. Denn Serkis geht von Beginn an sehr fokussiert und reduziert an die Sache ran, ohne sich allzu lang mit Nebensächlichkeiten oder dramaturgischer Staffage aufzuhalten. Das sorgt für ein angenehm flottes Tempo und lässt zudem wenig Zeit zum Verschnaufen. Allerdings geht diese Inszenierungsart auch zu Lasten einer charakterliche Entwicklung der Figuren oder einer gewissen thematischen Komplexität.

Insofern unterscheidet sich „Venom – Let there be carnage“ zum Beispiel deutlich von epischen, vergleichsweise komplexen und vielschichtigen Superhelden-Filmen wie „The Avengers“ oder „Captain Marvel“. Stattdessen setzt Serkis auf die erwähnte puristische, minimalistische Herangehensweise, auf Einfachheit und optische Schauwerte – gerade in den Kampf- und Action-Momenten.

Dass sich ausgerechnet die als eine der größten Schwächen erweisen, hätte man im Vorfeld sicher nicht erwartet. Denn die Kloppereien und Action-Szenen, in denen die beiden Aliens Venom und Carnage im Mittelpunkt stehen, erweisen sich leider als ziemlich langweilig, phantasielos und platt. Serkis und sein Team spulen diese Sequenzen einfach nur pflichtbewusst ab – ohne einen einzigen kreativen Einfall oder etwas Unerwartetes. Gerade auch im reißerischen Finale.

Die Schauspieler agieren dafür allesamt solide und bisweilen sogar richtig spielfreudig (z.B. Michelle Williams als Eddies‘ Ex). Auf Williams Rechnung gehen einige der lustigsten Szenen, wenn die von ihr gespielte, resolute und etwas gestresste Anwältin Anne Weying die Art und Weise wie sie redet bzw. sich verhält immer wieder anpasst und spontan ändert. Je nachdem, mit wem sie es gerade zu tun hat – mit Venom oder mit Eddie.

Fazit: Simpel gestrickter, mit konventionellen Erzählmotiven garnierter und zu weiten Teilen lieblos inszenierter Comic-Actioner, der immerhin über sarkastischen Witz und ein hohes Tempo verfügt.

Bewertung: 5 / 10

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