The Dark Knight Rises Kritik

The Dark Knight RisesRegisseur Christopher Nolan verpasste mit „Batman Begins“ (2005) dem angestaubten Superhelden eine überfällige Frischzellenkur. Das war auch bitter nötig, verkam der beliebte Superheld durch die beiden kunterbunten, opernhaften Batman-Verfilmungen „Batman forever“ (1995) und „Batman und Robin“ (1997) unter der Regie von Joel Schumacher doch zur Comic-Witzfigur. 2008 gelang Nolan mit „The Dark Knight“ eine unwiderstehliche Mischung aus Noir-Thriller, Drama und Actionfilm, die über eine Milliarde Dollar an den Kassen einspielte. Einen ähnlichen Erfolg erhofft sich Warner auch vom dritten und letzten Teil der Batman-Reihe. Ob dem Film dies gelingt bleibt abzuwarten, sicher hingegen ist, dass es der Film qualitativ mit seinem gefeierten Vorgänger aufnehmen kann. Dank einer großartigen Darstellerriege, der rasanten Action und einer gewohnt atemberaubenden Optik gelingt Nolan ein krönender Abschluss seiner Saga.

Acht Jahre ist es her, dass Batman (Christian Bale) die Schuld an Harvey Dents (Aaron Eckhart) Tod auf sich genommen hat und untergetaucht ist. Der einstige Held ist nicht mehr da, der Dunkle Ritter wurde zum Flüchtling. Doch der Plan von Bruce Wayne (Christian Bale) und Commissioner Gordon (Gary Oldman) ging auf. Die Kriminalität in Gotham ging dank der neuen Gesetze Dents und der Weißen-Ritter-Aura des Staatsanwalts zurück, das organisierte Verbrechen hat keinen Platz mehr in der einst von Banden und Schurken beherrschten Stadt. Doch das alles ändert sich nun, denn die mysteriöse, verführerische Selina Kyle (Anne Hathaway) tritt auf den Plan und treibt als Catwoman ihr Unwesen. Welche Pläne verfolgt sie mit ihren nächtlichen Einbrüchen? Noch viel gefährlicher ist allerdings die Ankunft des monströsen Muskelpakets Bane (Tom Hardy). Der maskierte Terrorist will Gotham City dem Erdboden gleichmachen. Batman muss aus seinem selbst gewählten Exil zurückkehren, um es mit der neuen Bedrohung aufzunehmen. Doch er spielt damit dem kriminellen Genie Bane in die Karten, der den Dunklen Ritter ein für alle Mal vernichten will. Hat Batman nach all den Jahren im Ruhestand überhaupt eine Chance gegen den brutalen Muskelberg?

Mit knapp 165 Minuten Laufzeit ist „The Dark Knight Rises“ der mit Abstand längste aller Batman-Filme, der jedoch zu keinem Zeitpunkt langweilig oder langatmig geraten ist. Zu verdanken ist dieser Umstand in erster Linie der wuchtigen Action und dem großartigen Cast. Neben den altbekannten Figuren, führt Nolan eine ganze Reihe neuer, charismatischer Charaktere ein. Vom Polizeineuling John Blake (Joseph Gordon-Levitt) über die reiche Philantropin Miranda Tat (Marion Cottilard) bis hin zur gewieften Diebin Selina Kyle alias Catwomen (Anne Hathaway). Und nicht zu vergessen: Superschurke Bane, der von Tom Hardy mit beeindruckender physischer Präsenz verkörpert wird.

Als die Stadt durch Bane immer weiter im Chaos versinkt, legt der Film gehörig an Action und Tempo zu. Dann liefert Nolan spektakuläre Verfolgungsjagden durch Gothams dunkle Gassen, heftige Explosionen und packende Kampfszenen. Batman findet in Bane einen monströsen Gegenspieler, dem zwar die diabolische Aura des Jokers fehlt, aber in Sachen Kraft und Physis alles bisher dagewesen in den Schatten stellt. Daneben begeistert der Film durch seine atmosphärischen Bilder. Hinsichtlich seiner Bildsprache changiert er gekonnt zwischen luxuriöser, erlesener (die Flugzeugentführung zu Beginn) und dunkler, bedrohlicher Optik (Gotham bei Nacht, die Szenen in der Kanalisation). Alles in allem gelingt es dem Film spielend, auf einem für Nolan gewohnt hohem Niveau für blendende Unterhaltung zu sorgen. Es ist beachtlich wie das Regie-Ass es schafft, dramatische, melancholische und nachdenkliche Momente mit temporeichen, packenden Action-Sequenzen zu kombinieren und für fast drei Stunden zu fesseln. Diese Fähigkeit bewies er bereits mit dem Vorgänger „The Dark Knight“ und dieses Talent setzt er auch hier wieder ein. Das macht ihm aktuell kein anderer Regisseur in der Welt nach.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.


Darsteller:

  • Christian Bale
  • Tom Hardy
  • Liam Neeson
  • Joseph Gordon-Levitt
  • Anne Hathaway
  • Gary Oldman
  • Aidan Gillen
  • Marion Cotillard
  • Morgan Freeman
  • Juno Temple
  • Michael Caine
  • Joey King

Regie:
Christopher Nolan

Erscheinungsjahr:
2012

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3 Kommentare

  1. Groß,ganz groß. Aber besser als „The Dark Knight“ ist er auf keinen Fall. Das behaupten ja nicht wenige.

  2. Christopher Nolan hat es geschafft, die Figur „Batman“ auf eine neue Stufe, ein neues Level zu heben. Sein „Batman“ ist vielschichtiger, komplexer und tiefgründiger als alle anderen Comic-Figuren vorher. Er hat die Messlatte für alle künftigen Comic-Verfilmungen unglaublich hoch gelegt.

    Gruß

  3. Eines gleich vorweg: Mir gefällt die „Dark Knight“-Reihe ohnehin besser als die Comicversion, da sie düsterer angesiedelt ist.
    Ich finde den Film auch mehr als gelungen, weil er Batman menschlich und zerbrechlich zeigt. Was mich ein wenig stört ist das die Kämpfe gegen Bane an sich unspektakulär sind. Wogegen alle anderen Actionszenen on Top sind.
    Tom Hardy als Bane ist gut, aber an die physischer Präsenz eines Heath Ledger und seinem Joker kommt er nicht heran. Da ich aber ohnehin kein Freund von Vergleichen bin, muss ich sagen er macht seine Sache ganz gut.
    Einzig Anne Hathaway als Catwoman finde ich fehlbesetzt. Wenn ich denke welch knisternde Spannung zwischen Kim Basinger & Micheal Keaton ausging krieg ich heut noch Gänsehaut davon. Und Michael Caine als Alfred gibts viel zu gut und viel zu kurz.

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