Während ich diese Zeilen schreibe, tönt es im Hintergrund „Let him burn“ der Band The Relentless oder soll ich lieber sagen American Satan? Um jene Band geht es nämlich im gleichnamigen Indie-Film, der von Ash Avildsen und Matty Beckerman geschrieben und von Andy Gould produziert wurde, wobei letzter davor an Rob Zombie-Filmen gearbeitet hat. Rob Zombie passt hierbei wiederum super in den Kontext, denn American Satan verbindet filmisches mit musikalisches und erlaubt einen Blick in das teuflische Auf und Ab einer aufstrebenden Rock-Band.
Ganz unter dem Motto „Rock & Roll is where God and the Devil shake Hands“ begleitet man in American Satan eine junge Rock-Band, die ganz nach oben will, nur um von dort wieder schmerzhaft auf den Boden zu landen. Im Mittelpunkt stehen dabei fünf Jungs und ein Mädl, sowohl aus den USA als auch aus Großbritannien stammend (unter anderem Andy Biersack, auch bekannt als Andy Black, Ben Bruce, Game of Thrones Star John Bradley und Jesse Sullivan), um gemeinsam als Band „The Relentless“ am Sunset Strip ganz groß rauszukommen.
Doch wie so häufig lässt der Erfolg auf sich warten, bis der mysteriöse Mr. Capricorn („Clockwork Orange“-Star Malcolm McDowell) ihnen ein verführerisches Angebot macht. Wer Goethes Faust noch aus der Schulzeit kennt, der kann sich nun denken, auf was dieses Angebot hinausläuft. Nicht umsonst ist der Name des Hauptcharakters Johnny Faust. Auch im weiteren Verlauf des Films findet man immer wieder Anspielungen auf den Literatur-Klassiker.
American Satan bietet alles was man aus der Welt des Rock and Rolls so kennt: Heavy Metal, Sex und Drogen. Schon schnell wird klar, dass der Verkauf der Seele nie zu einem Happy Ende führen kann. So geht es zwar für The Relentless erst einmal steil nach oben. Statt kleine Halle füllen sie nun ganze Festival-Gelände, die Fans liegen ihnen zu Füßen und die Groupies in ihren Betten. Doch schon bald machen sich nicht nur interne Spannungen bemerkbar. Die Tragödie ist unausweichbar, da der Teufel scheinbar allgegenwärtig ist.
Im Mittelpunkt stehen ganz klar die dröhnenden Musik-Stücke der Band. Von einem filmischen Meisterwerk ist American Satan so allerdings weit entfernt. Wer nämlich mit der, immer wieder eingestreuten, Heavy-Metal-Musik nichts anfangen kann, den erwartet eine schauspielerische eher maue Leistung. Man merkt dem Film deutlich an, dass nicht alle Rollen mit professionellen Schauspielern besetzt wurden. Auch die inneren Konflikte, die insbesondere Andy Biersack’s Charakter Johnny Faust beschäftigen müssten, werden im Film leider nur minimal thematisiert.
Fazit: American Satan ist eine Kreuzung des Literatur-Klassikers Faust mit Heavy Metal, Sex und Drogen. Eine spannende Kombination, die inszenatorisch leider nicht völlig überzeugend umgesetzt wurde. Wer allerdings über eine schwächelnde schauspielerische Leistung hinwegsehen und sich in den Klängen der Musik verlieren kann, der sollte American Satan auf jeden Fall eine Chance geben.
Bewertung: 6.5/10
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Christian.
Genialer Film muss ich sagen. Klar mal was komplett anderes als das Main-Stream Zeugs aber gerade das macht doch solche Filme aus. Kann ich nur jedem empfehlen der Metal liebt.