
Auch wenn der Trailer zu Viral nach einem weiteren, von uns allen inzwischen sehr bekannten, Zombie-Film aussieht, unterscheidet sich Viral doch von seinen Genre-Kollegen. Um was es in diesem Zombie-Film geht und ob es sich für uns Lebenden lohnt dieses anzuschauen, das erfährt man in der nachfolgenden Filmkritik zu Viral.
Die Hintergrundstory von Viral hat man so schon tausendmal gesehen und ist nichts Neues. Im Mittelpunkt stehen die beiden Schwestern Emma (Sofia Black-D’Elia) und Stacey (Analeigh Tipton), die mitbekommen, wie ein Parasit auf der ganzen Welt die Menschheit befällt und aus den befallenen Wirten grausame Bestien macht. Als dieser Parasit schließlich auch an der Schule der beiden ankommt, beginnt der Kampf um Leben und Tod auch für das Geschwisterpaar.
Verantwortlich für Viral sind neben den Regisseuren von Nerve (Henry Joost und Ariel Schulman) auch die Produzenten von The Visit, The Purge und Insidious. Und ja, man merkt die geballte Kompetenz im Horror-Genre dem Film durchaus an, das war es dann aber auch. Und das ist durchaus schade, schließlich basiert Viral auf dem Drehbuch von Barbara Marshall, das im Jahr 2012 noch auf der Black List (Liste mit den besten noch nicht verfilmten Drehbüchern) und auch auf der Blood List (beste unproduzierte Thriller und Horror-Drehbücher) und der Hit List stand.
Irgendwie hat man alles in Viral schon in nahezu x-beliebigen anderen Zombie-Filmen gesehen (beispielsweise Dawn oft the Dead, 28 Days later, Invasion oft the body snatchers, Fear the Walking Dead …). Dabei ist Viral, wenn man es streng nimmt, eigentlich gar kein reiner Zombie-Film, schließlich ist es ein Parasit der die Menschen steuert.
Im Mittelpunkt stehen die beiden Schwestern Emma und Stacey, die einem doch schnell ans Herz wachsen. Und tatsächlich geht es auch weniger um die vom Parasiten befallenen Menschen als um die Beziehung der beiden. Mit an ihrer Seite, Emmas Schwarm Evan (Travis Tope), ein Trio zum Verlieben. Und keine Frage, wer auf Zombie-Filme steht, wird auch mit Viral bestens unterhalten werden. Neues oder gar innovatives, darf man sich vom neuen Blumhouse/Weinstein Streifen aber nicht erwarten (wie so häufig). Handwerklich durchaus solide umgesetzt, bietet der Film aber immer wieder Logiklücken und unglaubwürdiges Verhalten. Dann beispielsweise, wenn den beiden Teenagern nichts Besseres einfällt, als währende der Quarantäne sich auf einer Party herumzutreiben. Dennoch möchte man wissen, wie es mit den Protagonisten weitergeht und ob am Ende ein Happy End oder doch der Tod aller Hauptprotagonisten steht. Insbesondere mit letztere Befürchtung ist man als Zuschauer ständig konfrontiert.
Fazit: Altbekanntes gut umgesetzt – Viral bietet nichts was man nicht schon mindestens einmal auf der großen Leinwand oder im Heimkino gesehen hätte. Dennoch weiß der Film zu unterhalten und ist somit ein weiterer solider Film im Zombie-Genre.
Bewertung: 6/10
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Christian.
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