Den australischen Regisseuren und Drehbuchautoren James Wan und Leigh Whannell gelang 2004 der Durchbruch mit dem mittlerweile zum Kultfilm avancierten Schocker „Saw“, der als packendes Psycho-Kammerspiel mit hohem Ekel-Faktor dem angestaubten Horror-Genre in der Mitte des vergangenen Jahrzehnts neues Leben einhauchte. Mit den qualitativ eher enttäuschenden Fortsetzungen der Reihe hatten Wan und Whannell aber nichts mehr zu tun. Im Anschluss an ihren Welterfolg drehten die Beiden 2007 den eher mäßigen Gruselfilm „Dead Silence“. Wan inszenierte zudem im selben Jahr den soliden Rachethriller „Death Sentence“ mit Kevon Bacon und Kelly Preston und konnte sich damit rehabilitieren. Nun präsentieren sich Wan und Whannell endlich wieder als eingespieltes Team und legen mit „Insidious“ einen Grusel-Thriller der klassischen Machart vor.
Zur Story: Neues Haus, neues Glück: Für den Lehrer Josh Lambert (Patrick Wilson), seine Frau Renai (Rose Byrne) und ihre drei Kinder ist der Umzug die Erfüllung eines lange gehegten Traums. Doch mit der Freude ist es schnell vorbei: Schon bald nach dem Einzug wird der Familie bewusst, dass ihr neues Heim von unheimlichen Dämonen heimgesucht wird. Als nach einem mysteriösen Unfall auch noch Sohn Dalton (Ty Simpkins) in ein Koma fällt, das selbst die besten Ärzte vor ein Rätsel stellt, ist das Drama perfekt. Mit einem erneuten Umzug wollen die Lamberts ihren Sohn retten und dem unablässigen Terror entfliehen. Die Lamberts müssen jedoch feststellen, dass es nicht das Haus war, auf das es die Geister abgesehen hatten…
In der Generation der 2000er-Horror-Schocker („Saw“, „The hills have eyes“, „Cabin Fever“ etc.) bildet „Insidious“ als subtiler Gruselfilm eine willkommene Abwechslung und weiß in erster Linie durch seine dichte Atmosphäre zu fesseln. Blutfontänen die gen Himmel spritzen oder abgetrennte Gliedmaßen sucht man hier vergebens. Stattdessen sorgen Wan und Whannell mit Effekten des klassischen Gruselfilms (Gänsehaut-Musik, knarzende Dielen, knarrende Türen, Flackerlicht etc.) für fast unerträgliche Spannungsmomente. Von Anfang bis Ende hält Wan die Spannung aufrecht, indem er in beinahe jeder Einstellung auf das Unheimliche verweist und die Bedrohung so für den Zuschauer stets präsent hält. Der Film, der mit einem schleichend-bedrohlichen Tempo beginnt, nur um dann im Verlaufe seiner Handlung immer mehr an Tempo und Spannung zuzulegen, verweist in seiner ersten Hälfte recht offensichtlich auf Klassiker wie William Friedkins „Der Exorzist“ (1973) oder Tobe Hoopers „Poltergeist“ (1982).
„Insidious“ liefert Gänsehaut und Nervenkitzel von Anfang bis Ende. Freunde spannungsgeladener Grusel-Klassiker wie „Poltergeist“ oder „The Others“ werden an diesem Film ihre helle Freude haben.
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.
Darsteller:
- Patrick Wilson
- Rose Byrne
- Barbara Hershey
- Ty Simpkins
- Andrew Astor
- Angus Sampson
- J. LaRose
- Johnny Yong Bosch
- Josh Feldman
- Philip Friedman
- Kimberly Ables Jindra
- Caslin Katsaros
- …
Regie:
James Wan
Erscheinungsjahr:
2010 / USA
Insidious Trailer: