Tage am Strand Kritik

Tage am Strand kritikRoz (Robin Wright) und Lil (Naomi Watts) leben ein stressfreies Leben an der traumhaften Ostküste Australiens. Hier wohnen sie Haustür an Haustür. Die Beiden sind seit Kindheitstagen miteinander befreundet und wissen alles übereinander. Auch ihre beiden Söhne, Tom (James Frecheville) und Ian (Xavier Samuel), wachsen zusammen auf und werden ebenfalls zu guten Freunden, die sich täglich beim Surfen sehen. Als Roz‘ Ehemann beschließt, nach Sydney zu ziehen und seine Frau alleine zurücklässt, beginnt Lils Sohn Ian, ein Auge auf die attraktive blonde Frau zu werfen. Schon bald gibt Roz den Avancen von Ian nach. Als Tom von der Affäre Wind bekommt, versucht er zu Ians Mutter Lil eine ähnliche Liaison aufzubauen. Lil lässt sich schließlich auf eine Affäre ein. Nach einer Weile zieht Tom wegen einem Job in die Stadt, wo er eine andere Frau kennen lernt und sich schließlich in sie verliebt. Die verzwickte Vierecks-Geschichte abseits aller Normen und Konventionen wächst allen Beteiligten schließlich über den Kopf.

„Tage am Strand“ beruht auf einer Erzählung der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing und wurde von der Luxemburgerin Anne Fontaine („Coco Chanel“) inszeniert. Fontaine liefert mit „Tage am Strand“ ihr englischsprachiges Filmdebüt ab, das seine Premiere beim diesjährigen Sundance Film Festival feierte. Von „Tage am Strand“ hätte man sich alleine aufgrund der Beteiligung der beiden erfahrenen Hollywood-Darstellerinnen Naomi Watts und Robin Wright ein rundes, packendes Erotik-Drama erhofft. Das zweitklassige Drehbuch sowie die klischeeüberfrachtete Bildsprache sorgen jedoch dafür, dass der Film lediglich durch seine malerischen Küsten-Aufnahmen überzeugt.

Regisseurin Fontaine hält sich nicht lange mit Figurenzeichnungen oder Geplänkel auf, sondern lässt ihre – allesamt äußerst attraktiven – vier Protagonisten schnell zur Sache kommen. Ohne größere Umschweife schildert „Tage am Strand“ somit, wie mehr oder weniger plötzlich aus freundschaftlicher Zuneigung kühle Erotik wird. Noch am gleichen Abend als Roz und Ian zum ersten Mal Sex haben, werden die Zwei von Tom entdeckt und auch Lil und Tom werden daraufhin ein Paar. „Tage am Strand“ erfüllt dabei diverse Softpornofilm-Klischees, die man eigentlich nur aus eben jenen Sexfilmchen der 70er Jahre kennt, die sich vor allem durch zwei Dinge auszeichneten: den Mangel an stringenter Handlung und stimmiger Dramaturgie. Daran krankt auch „Tage am Strand“.

Letztlich spielt sich gut ein Drittel des Films in den Betten der vier Hauptpersonen ab und zeigt sie beim (allerdings schön in Szene gesetzten) Geschlechtsverkehr. Der Rest ist viel Herzschmerz, konfuses Liebes-Wirrwarr und Gefühls-Chaos. Noch etwas zum Thema Klischee-Erfüllung: Die Visualität des Films erinnert an die Bebilderung schnulziger TV-Liebesdramen vor Traumstrand-Kulisse. Es gibt den verträumten Sonnenuntergang, das durchsichtige, türkisfarbene Wasser, die endlosen weißen Sandstrände und natürlich die knackigen Darsteller. Letztlich gefällt der Film nur aufgrund seiner malerischen Aufnahmen von den eindrucksvollen, paradiesischen Buchten und Landschaften vor der australischen Ostküste. Für einen Film mit solch namhafter Beteiligung deutlich zu wenig.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider


Regie:

  • Anne Fontaine

Darsteller:

  • Naomi Watts
  • Robin Wright
  • Ben Mendelsohn
  • Xavier Samuel
  • James Frecheville
  • Sophie Lowe
  • Gary Sweet
  • Jessica Tovey
  • Alyson Standen
  • Dane Eade
  • Charlee Thomas
  • Scott Pirlo

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Ein Kommentar

  1. Der Film ist einfach nur enttäuschend. Ein besserer „Eis am Stiel“-Softporno, nur von Hollywood auf Hochglanz poliert. Wer sehen will, was Robin Wright (ehemals Penn), wirklich kann, der möge sich morgen „Im Vorhof der Hölle“ im TV ansehen.

    Best regards

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