Monuments Men Kritik

Monuments Men KritikDer Zweite Weltkrieg neigt sich seinem Ende entgegen und Hitlers Truppen werden an allen Fronten immer weiter zurückgedrängt. Da erlässt der Führer den Befehl, dass keinerlei Kunstwerke in Feindeshand fallen sollen und daher nicht zurückgelassen werden dürfen. Alles, was nicht mitgenommen werden kann, soll zerstört werden. Diese Bedrohung wertvoller Gemälde und Kunstschätze ruft den Kunsthistoriker Frank Stokes (George Clooney) auf den Plan. Um die Zerstörung dieser historischen Kunstwerke zu verhindern, wird er gemeinsam mit seinem Freund James Granger (Matt Damon) und weiteren Kunstexperten an die Westfront geschickt. Seitens der Armee wird der „Spezialeinheit“ hauptsächlich Unverständnis entgegen gebracht und die Männer müssen sich ihren Respekt erst hart erkämpfen. Das ist leichter gesagt als getan, verstehen sie von Kunst doch weitaus mehr als von Kriegsführung.

George Clooney erzählt in seinem neuen Film die Geschichte um eine fiktive Truppe innerhalb der sog. „Monuments Men“, einer Gruppe von Kunstexperten, die es tatsächlich gab. US-Präsident Roosevelt schickte in den letzten 11 Monaten des Krieges über 100 Kunst-Koryphäen nach Europa, um gemeinsam mit britischen und französischen Kollegen wertvolle Kulturgüter in Sicherheit zu bringen und vor der Zerstörung zu bewahren. Clooney, der auch am Drehbuch mitschrieb, vermengt in seiner fünften Regie-Arbeit unterhaltende Elemente des Buddy-Movies und Kriminalfilms mit ernsten Tönen. Dass er mit „Monuments Men“ trotz einiger gelungener komischer Momente und des namhaften Casts nicht vollends überzeugen kann, liegt in erster Linie an den lustlos agierenden Darstellern und den Nerv tötenden Off-Kommentaren über die Bedeutung von Kunst und Kultur.

„Monuments Men“ ist Clooneys fünfte Regie-Arbeit, die ohne Frage zu seinen schwächeren Arbeiten zählt. Dabei macht der Dandy zu Beginn eigentlich noch alles richtig, wenn er seinen Film als typischen, locker-leichten Buddy- und Gangsterfilm beginnen lässt, der mit klassischen Elementen dieser Genres spielt und diese gekonnt einsetzt. Angefangen bei der unterhaltsamen Zusammenstellung des Team über das kurze Training bis ihn zum witzigen Geplänkel der Kunstkenner untereinander, von denen jeder seine ganz eigenen Marotten und Schwächen hat. Wie bei keinem anderen Clooney-Film zuvor, wirken jedoch die Versuche, seinem amüsanten „Men-on-a-Mission“-Film ernste und nachdenkliche Zwischentöne einzuverleiben, zu gewollt und gekünstelt.

Dies liegt in erster Linie an den nervigen Off-Kommentaren, die den Zuschauer nachdenklich stimmen und ihm die zentrale Bedeutung von Kunst und Kultur für ein Volk bzw. eine Nation verdeutlichen sollen. Hier wäre weniger mehr gewesen. Der zweite große Kritikpunkt: Clooney versammelt eine zu große Riege an unterschiedlichen Figuren mit ihren speziellen Eigenarten um sich. Er hätte sich auf eine geringere Anzahl an Protagonisten konzentrieren und diese Figuren dafür vielschichtiger anlegen sollen. Darüber hinaus wirken die namhaften Darsteller in ihren Rollen doch arg dürftig, gelangweilt und schlicht unterfordert, so z.B. Cate Blanchett in ihrer Rolle als anarchistische Französin.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.


Originaltitel:
Monuments Men, The

Herstellungsland:

  • Deutschland
  • USA

Erscheinungsjahr:

  • 2014

 

Regie:

  • George Clooney

 

Darsteller:

  • George Clooney
  • Cate Blanchett
  • Matt Damon
  • Bill Murray
  • John Goodman
  • Jean Dujardin
  • Hugh Bonneville
  • Bob Balaban
  • Diarmaid Murtagh
  • Sam Hazeldine
  • Lee Asquith-Coe
  • Alexandre Desplat

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Ein Kommentar

  1. Viel Getöse um fast nichts. Der Film ist nicht mehr als eine mittelprächtige Geschichts-Komödie mit Edel-Besetzung. Und der glorifzierende Hurra-Patriotismus der USA nervt einfach nur.

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