Es ist das Jahr 2154. Die Welt ist eine gigantische Müllhalde und zu einer Zweiklassengesellschaft verkommen und die Schere zwischen arm und reich klafft gewaltig auseinander. Während der Großteil der Menschheit auf dem ehemals blauen Planeten haust, haben sich wenige privilegierte und wohlhabende Menschen auf die Raumstation „Elysium“ zurückgezogen. In sicherer Entfernung zur Erde schwebend, genießen die Bewohner auf der Raumstation ein Leben ohne Unruhen, Kriege und Hunger. Um zu verhindern, dass die Ärmsten der Armen von der Erde aus ihren Weg auf die Raumstation suchen, wacht die skrupellose Secretary Rhodes (Jodie Foster) erbittert über die Einhaltung der strikten Einwanderungsrichtlinien. Zu den Menschen auf der Erde zählt auch der Ex-Sträfling Max (Matt Damon), der die Verbote und Erniedrigungen von Elysium demütig über sich ergehen lässt. Eines Tages kommt es zu einem Arbeitsunfall, bei der Max eine lebensbedrohliche Strahlendosis abbekommt. Ihm bleiben nur wenige Tage, um an die rettende Medizin zu kommen, die es nur auf „Elysium“ gibt.
Seinen ersten großen Erfolg konnte der südafrikanische Regisseur Neil Blomkamp vor vier Jahren mit seiner großartigen Science-Fiction-Dystopie „District 9“ landen. Waren es dort noch in heruntergekommenen Ghettos lebende Alienes, ist es in „Elysium“ die Menschheit selbst, die im Elend lebt und ums Überleben kämpfen muss. Mit seinem neuen Film bleibt Blomkamp seinem „District 9“-Erfolgsrezept treu: „Elysium“ ist eine visuell bestechend umgesetzte, düstere Zukunftsparabel mit realistischen Action-Szenen, die Gesellschaftskritik mit politischer Dringlichkeit koppelt. Auch darstellerisch kann „Elysium“ dank einer exquisiten Besetzung punkten.
Neil Blomkamp versteht es wie kaum ein zweiter Gegenwarts-Regisseur, optisch herausragende, wuchtige Blockbuster-Unterhaltung mit einer geschickt in die Handlung eingewobenen politischen Botschaft zu verbinden. Intensiv und authentisch, dabei aber zu keinem Zeitpunkt aufdringlich, übt Blomkamp Kritik an den politischen und gesellschaftlichen Missständen in der Welt. Nachdem sich der Regisseur in „District 9“ der Apartheid-Problematik in seiner südafrikanischen Heimat widmete, steht in „Elysium“ ganz offensichtlich die Kapitalismus-Kritik sowie die unterschiedlichen Lebensverhältnisse in Ost und West im Mittelpunkt. Die hier verarbeitete Sozialkritik ist dabei Blomkamps Kindheit und Jugend geschuldet, die er in Johannesburg verbrachte und die dort vorherrschende Armut erlebte. Bis zu seinem 18. Lebensjahr lebte er in der südafrikanischen Metropole, bevor er nach Kanada emigrierte und dort mit der 1. Welt konfrontiert wurde.
Auch darstellerisch überzeugt der Film auf ganzer Ebene. Matt Damon brilliert als wortkarger Ex-Häftling Max, der die Sanktionen und Regeln der Raumstation tapfer hinnimmt und erträgt. Sichtliche Freude bei der Darstellung seiner Rolle hatte auch der „District 9“-Held Sharlto Copley als brutaler, monströser Söldner Kruger, der auf die Befehle von Regierungsbeamtin Rhodes wartet. Diese wird verkörpert von eine fulminant aufspielenden Jodie Foster, die hier mit eisiger Kälte und unerbittlicher Kompromisslosigkeit agiert.
Fazit: Regisseur Neil Blomkamp inszenierte seine gesellschaftskritische Zukunfts-Parabel als wuchtigen Action-Blockbuster mit überzeugenden Darstellern.
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider
Regie:
Neill Blomkamp
Darsteller:
Matt Damon
Jodie Foster
William Fichtner
Sharlto Copley
Alice Braga
Michael Shanks
Faran Tahir
Diego Luna
Talisa Soto
Carly Pope
Ona Grauer
Terry Chen
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Elysium ist in guter Science-Fiction-Tradition ein etwas übersteigertes Spiegelbild der heutigen Gesellschaft. Genauer gesagt der heutigen amerikanischen Gesellschaft, die sich zunehmend in eine unbegreifliche Richtung entwickelt. Dennoch gute Unterhaltung auf Popcorn-Blockbuster-Niveau…
Gestern gesehen. Besser als Oblivion, auf jeden Fall. Allein wegen der realistischen Action. Ein echter Tip!!
Also entgegen aller großen Ankündigungen fand ich Elysium echt schwach. Sonst gehe ich ja sehr gern ins Kino, aber dieser Film zog und zog sich – da konnte auch leider die recht gute Filmbesetzung mit Matt Damon und Michelle Pfeiffer nichts rausreißen. Schade, die Filmidee war sooo gut, aber das Ergebnis hat mich persönlich leider enttäuscht.
VG