Mission Impossible 6 Kritik

Mission: Impossible - Fallout Kritik-Impossible-Fallout-kritik

Zwei Jahre liegt die Festnahme von Ex-Agent Solomon Lane (Sean Harris) nun zurück, nachdem dieser dem MI6 den Rücken kehrte und zu Ethan Hunts (Tom Cruise) erbittertstem Feind wurde. Doch die Welt wird weiterhin von terroristischen Anschlägen in Atem gehalten, da einige von Lanes früheren Weggefährten eine eigene Terrorvereinigung gegründet haben: „Die Apostel“. Gemeinsam führen sie das Werk von Lane fort und planen, mit tragbaren Atombomben die Welt ins Verberben zu stürzen. Das dafür benötigte waffenfähige Plutonium, wird auf dem Schwarzmarkt angeboten. Hunt und sein Team (u.a. Simon Pegg, Ving Rhames) sollen die Sprengköpfe sicherstellen. Doch das Unterfangen misslingt und die Verbrecher fliehen mit dem Plutonium. Hunt und seinem Team bleibt nur noch ein Ausweg: Sie müssen nach Paris auf eine Benefizgala die Waffenhändlerin White Widow (Vanessa Kirby) treffen. Diese will sich dort mit einem mysteriösen Mann namens John Lark treffen, der wiederum als Anführer der „Apostel“ gilt. Zur Seite gestellt bekommen sie den skrupellosen CIA-Killer August Walker (Henry Cavill), der ein Auge auf Hunt werfen soll.

Nachdem die beiden letzten Mission: Impossible-Filme gemeinsam über 1,3 Milliarden Dollar in die Kassen gespült hatten, war klar, dass mit dem Franchise noch lange nicht Schluss ist. Erneut wurde dieser Teil von Christopher McQuarrie inszeniert, der schon „Rogue Nation“ verantwortete. McQuarrie und Tom Cruise kennen sich gut, da sie zusammen schon „Jack Reacher“ (2013) realisierten. McQuarrie lieferte außerdem das Drehbuch zum Cruise-Blockbuster „Edge of tomorrow“ (2014). „Fallout“ wurde u.a. in Neuseeland und Norwegen gedreht, das Budget belief sich auf 170 Millionen US-Dollar. Die Dreharbeiten mussten im Sommer 2017 für zwei Monate unterbrochen werden, da sich Cruise bei einem Sprungstunt von einem Haus den Knöchel brach. Die entsprechende Szene ist im Film zu sehen.


Der sechste Mission: Impossible-Film ist der erste, den man auf der großen Leinwand in 3D bestaunen kann. Und er ist der erste, der die 145 Minuten Laufzeit knackt. „Fallout“ ist damit der längste aller bisherigen M:I-Blockbuster. Diese Zeit benötigt McQuarrie auch, um seine vielen, an der Story beteiligten Charaktere einzuführen und um deren Absichten sowie persönliche Motivationen deutlich zu machen. An dieser Stelle kristallisiert sich aber auch ein erstes Problem heraus. Denn es sind zu viele Figuren, die in diesem komplexen Schachspiel mitmischen und den Zuschauer spätestens im letzten Drittel ein wenig die Übersicht verlieren lassen.

Hinzu kommt, dass einige der handelnden Personen mehr als nur ein doppeltes Spiel spielen, was zusätzlich für Verwirrung sorgt. Denn in „Fallout“ wimmelt es regelrecht vor Drei- oder sogar Vierfachagenten, bei denen nie klar ist, auf welcher Seite sie jetzt eigentlich stehen. Dazu zählt nicht nur Henry Cavill als ruppiger CIA-Killer Walker sondern z.B. auch Rebecca Ferguson als MI6-Agentin Ilsa Faust. Am Ende leidet darunter nicht nur die Glaubwürdigkeit des Plots. Es stellt sich zudem eine gewisse unfreiwillige Komik ein, wenn sich herausstellt, dass eine der Figuren nun doch (wieder) der Gegenseite angehört. Außerdem überreizt McQuarrie das heitere Spielchen mit den allseits bekannten, lebensechten 3D-Latexmasken, die sich die Agenten um Hunt eins um andere Mal zum Zwecke der Täuschung überstülpen. Gerade gegen Ende stellen sich diesbezüglich Ermüdungserscheinungen ein, wenn die Masken fast verschwenderisch oft zum Einsatz kommen.

Das Prinzip und die stets gleichen Elemente der M:I-Produktionen haben sich ohnehin allmählich erschöpft. Von den sich selbst zerstörenden Botschaften und hypermodernen Gadgets über den konformen Humor von Sidekick Benji Dunn (Simon Pegg) bis hin zum enervierenden Heldenkomplex, unter dem Hunt scheinbar leidet. Und der ihn dazu zwingt, sich in immer noch waghalsigere Situationen mit immer noch gefährlicheren Stunts zu begeben. Schon bei „Rogue Nation“ haben sich erste Ermüdungserscheinungen eingestellt, die nun aber noch deutlicher zutage treten. Vielleicht wäre es an der Zeit, nach diesem sechsten Teil das Franchise nun zu beenden, zumal Tom Cruise beim nächsten Film vermutlich die 60 erreicht hat. Beendet man die Reihe mit „Falllout“, beschließt man sie immerhin mit einem soliden Agentenfilm, der in Sachen Action die vorherigen Werke tatsächlich noch toppt.

Denn die dynamisch-rasanten, bombastischen Action- und Verfolgungssequenzen sind allesamt herausragend und sorgen dafür, dass der Film am Ende eben doch keine Enttäuschung ist. In Erinnerung bleibt – neben einer dringlichen Prügelszene auf einer mit strahlend weißen Wänden ausgestatteten Herrentoilette – in erster Linie eine Szene: eine rund zehnminütige, atemlose Hatz durch Paris, mit Hunt auf dem Motorrad. Selten sorgte eine innerstädtische Verfolgungsjagd beim Betrachten vom sicheren Kinosessel aus für einen derart hohen Puls. Wenn Hunt durch den Gegenverkehr am Arc de Triomphe rast und durch die engen Gassen der Altstadt düst, sorgt das für reichlich Nervenkitzel. Das Gute ist, dass McQuarrie auf eine wackelige Handkamera verzichtet, wodurch man als Zuschauer alles wunderbar und ausführlich im Blick behält.

Fazit: „Fallout“ gehört neben dem zweiten Teil zu den schwächsten Filmen der Reihe. Auch, weil sich wesentliche Elemente und Erkennungsmerkmale merklich abgenutzt haben. In Sachen Action übertrifft „Fallout“ seine Vorgänger allerdings allesamt nochmals. Die Stunts, Verfolgungsjagden und Prügelszenen sind spektakulär in Szene gesetzt und begeistern durch eine hohe Dynamik und Körperlichkeit.


Bewertung: 6/10

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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2 Kommentare

  1. Also ich finde diesen Film ganz gut. Klar, die Elemente sind schon immer diesselben. Ist aber bei James Bond seit 50 Jahren so:)) Solange der Erfolg an den Kassen stimmt, wird das Franchise wohl weitergehen

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