The Best Offer Filmkritik

best-offerFür Virgil Oldman (Geoffrey Rush) bedeutet Kunst alles: Als Kunstexperte genießt er weltweites Ansehen und wird von seinen Kunden hoch geschätzt. Was die Menschen in seiner Umgebung aber nicht wissen: Oldman ist auch einsam und exzentrisch und hatte in seinem Leben noch keine einzige Liebesbeziehung. Er bewundert Frauen, fürchtet sie aber auch gleichzeitig. Mit der Begegnung der geheimnisvollen Claire Ibbotson (Sylvia Hoeks) ändert sich plötzlich alles. Claire bestellt Virgil in ihre Villa, um dort den Wert ihrer Kunst- und Antiquitäten-Sammlung schätzen zu lassen. Aufgrund einer mysteriösen Krankheit, verbirgt sie ihr Gesicht und kommuniziert mit dem Kunst-Kenner Virgil einzig durch ein Loch in der Wand. Schon bald brennt Virgil darauf, Claire zu sehen und zu berühren, koste es was es wolle.

Berühmtheit erlangte der italienische Filmemacher und Drehbuchautor Guiseppe Tornatore mit seinem berührenden Drama „Cinema Paradiso“ über die Geschichte eines Kino auf Sizilien, das 1990 mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde. Mit seinem neuen Film „The Best Offer“, das irgendwo zwischen kühlem Thriller und glänzend durchdachtem Komplott-Krimi angesiedelt ist, gelingt Tornatore abermals ein stilvolles, atmosphärisches Werk mit einem starken Geoffrey Rush in der Hauptrolle, der eine glänzende One-Man-Show hinlegt und den Film mit seiner einnehmenden Präsenz trägt. Die Musik stammt von Meister-Komponist Ennio Morricone, der schon bei „Cinema Paradiso“ mit Tornatore zusammenarbeitete.

Es sind vor allem zwei Dinge, die „The Best Offer“ so sehenswert machen. Da ist zum einen die extrem stilvolle, edle Ausstattung des Films mit ihren exquisiten, erlesenen Kunstschätzen und den beeindruckenden Pracht-Villen. „The Best Offer“ spricht daher natürlich zu aller erst alle an Kunst und Antiquitäten interessierten Zuschauer an, die ihre wahre Freude an den prunkvollen Kunstschätzen und Gemälden haben werden. Ein intelligenter Kniff von Tornatore ist es zudem, Sylvia Hoeks die meiste Zeit des Films als gesichtslose, geheimnisvolle Auftraggeberin erscheinen zu lassen. Dadurch verleiht er dem Film einen mysteriösen, rätselhaften Touch und eine enorme (An)spannung, da man sich als Zuschauer – ebenso wie Virgil – immer stärker fragt, was es mit der undurchsichtigen Frau auf sich hat.

Und dann wäre da noch Geoffrey Rush als bizarrer Kunstexperte, der mit seiner leidenschaftlichen Verkörperung des exaltierten, launischen Kunst-Nerds eine Meisterleistung schauspielerischen Könnens abliefert. Großartig sind die Szenen, in denen sich Oldman an den pompösen Antiquitäten und Bildern ergötzt und die Pracht dieser Kunst still und leise genießt. Für den pedantischen, ein wenig kleinkarierten Kunst-Kenner scheint es tatsächlich nichts anderes zu geben als die Welt der Antiquitäten und Gemälde – bis er die kunstgebildete Claire Ibbotson kennenlernt und das Verlangen in ihm immer stärker wird, dieser Frau endlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten.

Fazit: „The Best Offer“ ist eine stilvoll ausgestattete, großartig besetzte Mischung aus kühlem Thriller und intelligent durchdachtem Krimi-Komplott.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider


Regie:
Giuseppe Tornatore

Darsteller:

  • Geoffrey Rush
  • Jim Sturgess
  • Sylvia Hoeks
  • Donald Sutherland
  • Maximilian Dirr
  • Liya Kebede
  • Philip Jackson
  • Miles Richardson
  • Dermot Crowley
  • Lynn Swanson
  • Kiruna Stamell
  • Katie McGovern

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