
Die Ausgangslage ist also klar und die beste Voraussetzungen für einen knisternden Nervenkrieg, nämlich immer dann, wenn die Spieler einen unter sich bestimmen müssen, von dem sie überzeugt sind, dass er der Mafia angehört und aus dem Spiel entfernt werden soll. Schon hier zeigen sich die ersten Schwächen des Films, denn die Auswahlprozesse laufen zu einfach von der Bühne, die betroffene Spieler ergeben sich zu schnell, taktische oder gar psychische Spielchen sucht man vergebens. Teilweise hat man das Gefühl, die Spieler werden einfach zufällig ausgewählt, die Entscheidungen der Mitspieler werden nicht hinterfragt, dabei geht es doch für alle um Leben oder Tod.Tod ist ein gutes Stichwort, denn ist man erst einmal von den Mitspielern oder von den Mafia-Mitgliedern auserwählt worden, dann wird man nicht nur aus dem Spiel entfernt, sondern stirbt auch einen qualvollen Tod. Dafür wurden alle Spieler vor dem Spiel nach ihren Ängsten befragt, die nun als Szenario für die Exekution dienen sollen. Eine nette Idee, aber irgendwie will der Funke nicht überspringen, wahrscheinlich liegt das darin, dass die Protagonisten in ihrem, optisch durchaus oft schön in Szene gesetztem, Angstszenario alles zeigen, nur eben keine Angst. Hinzu kommt, dass sie und auch die Zuschauer ohnehin wissen das sie sterben werden und diesem Tod auch nicht entrinnen können. Da dem Zuschauer auch die emotionale Bindung zu den einzelnen Mitspieler fehlt, da diese in der kurzen Zeit kaum charakterisiert wurden, ist es letztendlich auch egal, wer gerade stirbt und wer dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist.
Mit den angesprochenen Kritikpunkten verspielt der Film leider viel Potential, da die Idee dahinter keine schlechte ist. Und obwohl auch die Technik an einigen Stellen nicht überzeugen kann, manche CGI-Szene sind leider völlig überzogen, und die schauspielerische Leistung eher auf der schlechteren Skala einzuordnen ist, kann der Film dennoch kurzzeitig unterhalten.
Fazit:
Die Umsetzung des Gesellschaftsspiels Mafia als mörderische Spiel kombiniert mit Gesellschaftskritik hat durchaus ihre Reiz. Leider kann Survival Game dieser Umsetzung nicht gerecht werden. Es fehlt vor allem an Dramatik, die weder bei der Entscheidung, wer sterben soll und wer nicht, aufkommt und auch die Konsequenz aus dieser Entscheidung ist weder für den Zuschauer noch für den Betroffenen selbst von großer Bedeutung. Dennoch unterhält der Film, wenn auch auf niedrigem Niveau. Denn natürlich fiebert man mit, wer nun der Mafia angehört, wer nicht und wer das nächste Opfer sein wird. Leider ist die Auflösung dieser Fragen, wie schon der ganze Filme, am Ende nicht zufriedenstellend.