Spy: Susan Cooper Undercover Kritik

 Spy: Susan Cooper Undercover FilmkritikSchon seit vielen Jahren arbeitet Susan Cooper (Melissa McCarthy) für die CIA. Allerdings nicht an vorderster Front bei heiklen Aufträgen überall auf der Welt, sondern lediglich hinter dem Büro-Schreibtisch. Akten und Telefonate statt Verfolgungsjagden und Schusswechsel. Als jedoch zweit Top-Agenten (Jude Law, Jason Statham) der Behörde durch dumme Zufälle ausfallen, ist das Können der wohl genährten, schlagfertigen Susan gefragt: Sie wird in einem spontanen Crash-Kurs zur Spionin ausgebildet, nachdem sie sich bei der Suche nach möglichem Ersatz für die beiden Ausfälle, freiwillig gemeldet hat. Ihr schwieriger Auftrag: das Auffinden einer versteckten Bombe, deren Explosion viele Unschuldige in den Tod reißen würde. Getarnt als alleinerziehende Mutter aus dem US-Bundesstaat Iowa, begibt sie sich auf ihren ersten Einsatz. Ist sie den Anforderungen eines Top-Agenten gewachsen?

Hauptdarstellerin Melissa McCarthy und Regisseur Paul Feig sind ein echtes Erfolgs-Gespann, fast schon auf den Spuren von Dreamteams wie Martin Scorsese und Leonardo DiCaprio oder Tim Burton und Johnny Depp wandelnd. Für McCarthy und Feig ist „Spy“ der dritte gemeinsame Film, bei einem Erfolg sind sogar noch weitere geplant, dies ließ der Filmemacher bereits verlauten. Die Chancen auf einen Kassen-Hit stehen nicht schlecht, erwiesen sich doch bereits die beiden Vorgänger „Brautalarm“ und „Taffe Mädels“ als veritable Publikumserfolge. Zudem wirken bei „Spy“ eine ganze Reihe an namhaften Nebendarstellern mit, die zusätzlich einige Zuschauer in die Kinos locken könnte. Gedreht wurde die Spionage-Komödie in zweieinhalb Monaten fast ausschließlich in der ungarischen Metropole Budapest.

„Spy: Susan Cooper Undercover“ ist eine über weite Strecken gelungene Spionage-Komödie und Agentenfilm-Verballhornung geworden, was neben dem (wuchtigen) Charme von Melissa McCarthy vor allem den großartig besetzten Nebendarstellern liegt, die ihre Rollen mit Augenzwinkern und viel Witz ausfüllen. Melissa McCarthy gibt hier mal wieder diejenige Person, die sie am Besten und Glaubwürdigsten zu spielen vermag: die zwar gutherzige, aber unfassbar tollpatschige und alles andere als kleinlaute Wuchtbrumme, die man einfach ins Herz schließen muss und deren unkontrollierte Gefühlsausbrüche und Fluch-Attacken auch in „Spy: Susan Cooper Undercover“ wieder voll zünden. Auch die klug eingebauten Slapstick-Momente, wie z.B. Susans mehr als verunglückte erste Fahrversuche mit dem neuen Agenten-Roller, sitzen tadellos.

Zudem machen die prominenten Nebendarsteller ihre Sache richtig gut: Jude Law gefällt als schmierige, aber unbeholfene und letztlich megapeinliche Spitzenagenten-Persiflage und Jason Statham zieht sich und seine bisherigen Rollen als Action-Held und Ein-Mann-Armee ordentlich und genüsslich durch den Kakao. Sein Haudrauf- und Rambo-Image ist nach der Vielzahl ironischer Bemerkungen und überdrehter Action-Einlagen jedenfalls gehörig ramponiert. Das macht er so konsequent und unterhaltsam, wie zuletzt wohl Arnold Schwarzenegger in dem Action-Hit „Last Action Hero“. Apropos Action: Diese wird von Feig schnörkellos und geradlinig inszeniert, hier stechen vor allem der brachiale, wilde Bratpfannen-Küchenfight und die vielen Verfolgungsjagden heraus. Der Film endet dann schließlich mit einer faustdicken, amourösen Überraschung. Ein Faible für den abseitigen Humor von Feig und den Fremdschäm-Witz von Hauptdarstellerin Melissa McCarthy sollte man bei diesem Film aber auf jeden Fall haben.

Fazit: Extrem unterhaltsame, rasante Agentenfilm-Persiflage mit einer großartig aufgelegten Hauptdarstellerin und humorvollen Nebendarsteller-Einlagen.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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2 Kommentare

  1. Es war das erste Mal, dass ich einen Film mit der „Wuchtbrumme“ sah. Sehr kritisch und , naja, ohne Erwartung war ich zuvor, zumal sie mir bei ihren Auftritten bei Saturday Night Live zB immer nie zugesagt hat; Und: Komödien sind eigentlich eh meine Sache nicht. Aber meine Freundin hat zwei Kinokarten gewonnen und sie wollte den Film sehen. Also gingen wir rein und was soll ich sagen: gute Unterhaltung ohne Sinn und Verstand zwar, aber man konnte sich entspannt zurücklehnen und sich berieseln lassen. Chapeau Frau Mc Carthy!

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