Wenn Micaelas Schhäfers Brüste in einem Horrofilm nicht nur einen Auftritt, sondern gleich zwei bekommen, dann sagt das eigentlich schon viel über den Film aus, oder? Da sich die Kurzbeschreibung von „Skin Creepers“ mit „Horror trifft Porno trifft Komödie“ aber schon so skurril anhört, haben wir den Low-Budget Film dennoch eine Chance gegeben. Ob Skin Creepers mehr als Micaelas Schhäfers Brüste zu bieten hat oder auch nicht, erfährt man in der nachfolgenden Kritik.
Zugegeben, Hintergrundgeschichten hinter Horrofilmen sind ja ohnehin meistens mau. Was uns aber Regisseur Ezra Tsegaye da anbietet, gehört dann wohl doch in eine ganz eigene Schublade. Die Brüder Ben (Nicolas Szent) und Daniel (Nicolás Artajo) wollen als Filmproduzenten ganz groß rauskommen. Nachdem es bisher nicht so ganz geklappt hat, wollen sie mit einem Pornofilm endlich durchstarten. Dafür konnten sie auch den US-Star Sasha Blue (Barbara Prakopenka) für sich gewinnen, da sollte doch eigentlich nichts mehr schief gehen. Weil eine Frau bekanntlich zu wenig ist, besorgen sie sich noch zwei Komparsen auf dem freien Markt. Es handelt sich dabei um Prostituierte, die sie vom Zuhälter Lederkalle (Thomas Schmuckert) vermittelt bekommen. Es kommt, wie es kommen muss. Pornostar Sasha Blue wird von einem Dämon in Beschlag genommen und ausgerechnet beim Pornodreh zeigt sie sich von ihrer böse Seite und verbeißt sich in eine der Darstellerinnen. Viel Geschrei, Blut und Probleme mit denen keiner rechnen konnte. Für Ben und Daniel ist das natürlich der Super-Gau. Jetzt müssen sie sich jetzt nicht nur mit einer von einem Dämon besessenen Pornodarstellerin herumschlagen, sondern haben zusätzlich auch noch den aufgebrachten Zuhälter Lederkalle an der Backe, der für seine beschädigte „Ware“ natürlich entschädigt werden möchte. Blöd nur, dass Ben und Daniel ihr letztes Geld in diese Produktion investiert haben …
Filme made in Germany sind ja bekanntlich kein leichtes Pflaster, auch wenn es in der letzten Zeit durchaus die ein oder andere Perle gab. Dies in Kombination mit einer Low-Budget-Produktion kann dann aber schon für ein Magenkrummeln sorgen, bevor man sich den Film überhaupt angeschaut hat. Dabei beginnt „Skin Creepers“ vielversprechend. Der Exorzismus am Anfang ist handwerklich sicherlich nicht überragend, aber durchaus solide, was zumindestens nicht für ein sofortiges Abschalten sorgt. Danach folgt aber leider viel Belanglosigkeit und Langeweile. Leider tragen auch die Darsteller nicht geradezu bei, aus dieser Belanglosigkeit ausbrechen zu wollen. Das Hauptdarsteller-Duo Nicolas Szent und Nicolás Artajo wirkt derart steif und hölzern, dass sie im Grunde auch einfach gleich von ihrem Skript hätten ablesen können. Einzige Ausnahme ist der kurze Auftritt von Dieter Landuris, der als (Fernseh-)Priester immerhin kurzweilig von sich zu überzeugen weiß.
Gegen Ende hin nimmt der Film zwar deutlich an Fahrt auf, viel retten kann er damit aber leider auch nicht mehr. Hier könnte man vielleicht einzig und allein noch ein paar Splatter-Szene hervorheben, wie beispielsweise ein platzender Kopf, für meinen Geschmack ist das aber dann auf die komplette Laufzeit gesehen doch etwas zu wenig. Vor allem die zahlreichen visuellen Effekte sind schön anzusehen, die leider aber wieder durch zu leise abgemischte Dialoge in der Gesamtbewertung sich in ihrer Wirkung verlieren.
Fazit: Als gelungen kann man das Langfilmdebüt von Ezra Tsegaye leider nicht bezeichnen. Zwar merkt man das investierte Herzblut dem Film schon in der ein oder anderen Szene an, im Allgemeinen überwiegt aber die Belanglosigkeit und Langeweile.
Bewertung: 4/10
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Christian.