Sex Tape Kritik

Sex TapeDie leidenschaftlichen Zeiten in der Ehe von Jay (Jason Segel) und Annie (Cameron Diaz) liegen bereits lange zurück. Nach zehn Jahren Ehe und zwei Kindern liegt das Sex-Leben brach. Um frischen Wind in selbiges zu bringen, kommen die Beiden auf eine scheinbar brillante Idee: Um das Liebens-Feuer wieder zu entfachen, müsste doch eigentlich ein privater Porno helfen, den die Zwei von sich drehen wollen. Und tatsächlich: das dreistündige Schäferstündchen sorgt für Lust und Leidenschaft, an dem Beide großen Spaß haben. Dumm nur, dass das Video davon durch einen unglücklichen Zufall bald auf die iPads von Freunden, Verwandten und sogar Annies Chef gelangt. Eine abenteuerliche Odyssee auf der Jagd nach dem Video nimmt ihren Anfang.

Das Trio um Regisseur Jake Kasdan und die beiden Hauptdarsteller Cameron Diaz und Jason Segel arbeitete bereits erfolgreich bei der Komödie „Bad Teacher“ zusammen, die vor wenigen Jahren zu einem weltweiten Kassenschlager wurde. Es ist diese massenwirksame Mischung aus leicht überzogenen, stark körperbetonten Slapstick-Einlagen und bitterbösem Witz, der „Bad Teacher“ so erfolgreich werden ließ und sich auch bei „Sex Tape“ einstellt. Auch wenn die Idee des Films nicht neu ist und der Witz an manchen Stellen doch sehr überspitzt und maßlos daherkommt, macht der Film auch dank der guten Chemie zwischen Segel und Diaz viel Laune.

Über ein Faible für anarchischen Humor und überdrehten Slapstick, der unter vollem Körpereinsatz immer wieder für Lacher sorgt (z. B. wenn Jay und Annie die wildesten Stellungen probieren oder an den unmöglichsten Orten versuchen, Sex zu haben), sollte man bei diesem Film schon verfügen. Auch wenn einige Szenen und Sequenzen schlicht übertrieben sind und dadurch fast schon ins Lächerliche abdriften (etwa wenn Jake eine Schulfeier, bei der das Video auf Großbildleinwand im Hintergrund abgespielt wird, gewaltsam stürmt), dürfte der launige Mix aus Beziehungs-Komödie und Roadmovie vor allem „Bad Teacher“-Fans Freude bereiten.

Natürlich ist die Idee der nervenaufreibenden, abenteuerlichen Jagd nach einem auf die Reise geschickten Sex-Video dreist von der College-Komödie „Road Trip“ (2000) abgekupfert. Und natürlich ist das von Apple betriebene Product-Placement in diesem Film äußerst aufdringlich und störend. Schließlich nutzen die Darsteller in dem Film von Beginn an immer wieder Apple-Produkte zur privaten Nutung, die überdeutlich von der Kamera eingefangen werden, von Jays Laptop bis hin zu den Tablets von Freunden und Bekannten. Dennoch: die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern stimmt, Diaz und Segel ergänzen sich brillant und spielen sich gekonnt die Bälle zu. Das Beste am Film ist jedoch Rob Lowe als Annies scheinbar introvertierter, mit Nickelbrille und Seitenscheitel ausgestatteter Chef, der zu Hause heimlich Metal hört, Koks schnupft und der reinen Exzentrik frönt. Hierbei handelt es sich vermutlich um den stärksten Leindwandauftritt Lowes, nachdem seine Karriere vor ziemlich genau 25 Jahren durch ein an die Öffentlichkeit gelangtes – was sonst – Sex-Tape, das ihn beim Sex mit einer 16-jährigen zeigte, ins Stocken geriet.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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2 Kommentare

  1. Also, ich muss schon ehrlich sagen, ich bin mit extrem gemischten Gefühlen ins Kino gegangen. Ich wurde aber nicht enttäuscht und habe lange nicht mehr so gelacht im Kino. Daher kann ich den Film nur empfehlen und wer seine Freude an leichten, schlüpfrigen Komödien hat, kommt voll auf seine Kosten:)

  2. Sorry aber der Film ist albern und großteils einfach nicht lustig. Wer über die schlecht gesetzten Pointen lacht, ist unreif und sollte vielleicht erst einmal erwachsen werden. PS: Aber Cameron Diaz hat für Anfang 40 immer noch eine echt super Figur:-)

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