Dick Kelly (Robert de Niro) ist in Rente und seit kurzem auch noch Witwer. Um wieder den Spaß am Leben zu finden und zu prüfen, ob er noch seinen „Mann stehen kann“, will er mit seinem spießigen Enkel Jason (Zac Efron) zum „Spring Break“ nach Florida. Jason soll ihn aber zunächst nur hin kutschieren, damit sich der rüstige und partywillige 70-jähirge Dick ganz dem Alkohol und den Frauen hingeben kann. Geschockt zeigt sich Jason aber gleich nach der Ankunft in Daytona Beach. Sein Opa bandelt nicht nur mit einer sexverrückten Studentin an und äußert sich lauthals abfällig über Minderheiten sondern verhält sich auch noch beständig wie ein betrunkener, unreifer Teenager. Und das alles, kurz bevor Jason – ein strebsamer und erfolgreicher Junganwalt – seine Verlobte Meredith (Julianne Hough) vor den Traualtar führen will.
„Dirty Grandpa“ stammt vom britischen Komiker, Drehbuchautor und Produzenten Dan Mazer, der Bekanntheit durch die Produktion der Sacha Baron Cohen-Filme „Brüno“ und „Der Diktator“ erlangte, bei denen er als ausführender Produzent tätig war. Pläne für die Realisierung von „Dirty Grandpa“ gab es bereits Anfang 2012, in den ersten Monaten wurden Darsteller wie Jeff Bridges oder auch Michael Douglas für die Rolle des sexbesessenen Opas gehandelt. Der Film wurde Anfang 2015 gedreht, die „Spring Break“-Szenen wurde nicht in Daytona Beach sondern auf Tybee Island im Bundesstaat Georgia inszeniert. Der Film kostete rund zwölf Millionen US-Dollar. Robert de Niro bleibt in seinen älteren Jahren mit „Dirty Grandpa“ seinem Faible für Haudrauf-Humor und leichte Unterhaltung treu. Allein in den letzten drei Jahren war er mit fünf Mainstream-Komödien im Kino zu sehen.
Konnten De Niros letzte Komödie wie z.B. „Last Vegas“ oder „Zwei vom alten Schlag“ zumindest noch einen gewissen Grad an Originalität in Story und Inszenierung aufweisen, so ist „Dirty Grandpa“ nun völlig befreit davon. Ebenso von sympathischen Figuren, hintersinniger Komik und einer gelungenen Dramaturgie. „Diryt Grandpa“ ist zotiger, brachialer und sinnbefreiter Billig-Klamauk, ein Party-Film, der sich noch am ehesten zum Vorglühen vor der Diskothek eignet. Bei de Niro ist keine Spur von Selbstironie oder schelmischem Augenzwinkern hinsichtlich seiner Rolle zu vernehmen, im Gegensatz zu Co-Star Zac Efron. Wie er als steifer, konservativer und unfassbar langweiliger Enkel sein gelacktes und schmieriges „High School Musical“-Image aufs Korn nimmt hat durchaus Charme und ist gelungen.
Weniger gelungen sind der derbe, rücksichtslos ordinär und vulgär servierte Fäkalhumor und die abfälligen Witze und Sprüche von Opa Dick über „Minderheiten“ wie Homosexuelle oder Farbige. Es sagt schon viel über den Humor des Werks aus, wenn dessen Running Gag darin besteht, dass Opa Dick seinem Enkel immer wieder Dinge rektal einzuführen versucht. Dick ist zudem dauergeil, frauenfreundlich und zur Sexsucht ist es nicht mehr weit. Rüpelhaft und altersungemäß verhält er sich zudem nicht nur beim „Spring Break“ sondern auch beim Golfen oder auf dem Hotelzimmer. Eine Identifikation mit ihm ist daher kaum möglich, dafür ist die Figur zu weit von der Realität entfernt. Hinzu kommen grobschlächtige, ins Bäuerliche abdriftende Parolen und Dialoge („Ich will ficken, ficken, ficken“), die alles sind, nur nicht komisch. Es sei denn man hat seinen Spaß bei sinnfreien Partyfilmen ohne Inhalt und Tiefe.
Fazit: Prollige, unflätige Brachial-Komödie mit wenig witzigem Robert de Niro als dauergeiler Suff-Opa, aber immerhin einem soliden Zac Efron, der gekonnt sein aalglattes „High School Musical“-Image auf die Schippe nimmt.
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.
Hallo,
ich bin ein grosser Fan von Zac Efron, aber für diesen Film wusste ich nicht.Vielen Danke für den Trailer.Die Komödie ist richtig gut.
Nach den Trailer verbessert Mann die Laune .
Liebe Grüße,
Mario
Hey,
gute Kritik. Finde den Film auch eher nicht ansprechend. Die Witze kommen viel zu flach und wurden schon in tausend anderen Komödien in abgewandelter Form gebracht. De Niro’s Zeit ist leider auch abgelaufen. Er sollte am besten aufhören Filme zu drehen, nicht dass ihn irgendwann das gleiche Schicksal ereilt wie Nicolas Cage.
Grüße
Marco
Ich habe den Film vor einiger ZEit in einer Sneak gesehen und muss sagen: grottig, ein Griff ins Klo, Robert de Niro hat sein eigenes Denkmal hiermit nicht nur angesägt, nein, er hat es komplett zum Einsturz gebracht. Einfach nur peinlich