Die Boxtrolls sind kleine, wichtelähnliche Wesen, die in Boxen und Pappkartons wohnen und in einer riesigen Welt unter der Stadt Cheesebridge hausen. Die Menschen fürchten die harmlosen, dreckigen Wesen, über die an der Oberfläche allerlei Gerüchte verbreitet werden. Des Nachts verlassen die Boxtrolls kurz ihre Welt um in den Abfällen der Menschen nach Essen und sonstigen Dingen zu suchen. Einer von Ihnen, Archibald Snatcher, hegt jedoch dunkle Pläne aus: er möchte Seinesgleichen ausrotten und sich dafür dann von der Menschen als Retter feiern lassen. Diese wissen hingegen nicht, dass die Boxtrolls liebenswerte Wesen sind, die vor einigen Jahren sogar einen hilflosen Waisenjungen bei sich aufnahmen und ihn großzogen. Gemeinsam mit der Tochter des Bürgermeisters, Winnifred, stellen sie sich Archibald und versuchen, nicht nur ihre eigene Rasse sondern ganz Cheesebridge zu retten.
Nach „Coraline“ und „Paranorman“ ist „Boxtrolls“ der dritte Film der auf die Stop-Motion-Technik spezialisierten Animationsschmiede Laika. Die Story beruht auf dem beliebten Kinderbuch „Here Be Monsters“ von Alan Snow, das 2005 erschien. Mit Ben Kingsley, Elle Fanning und Simon Pegg konnte eine ganze Reihe renommierter Schauspiel-Prominenz als Sprecher für den Film gewonnen werden. „Die Boxtrolls“ ist ein liebevoll gestalteter, mit allerlei entdeckungswürdigen Details garnierter Animationsfilm, der blendende Unterhaltung für Groß und Klein bietet. Auch wenn er den bissigen Humor der Vorgängerfilme „Paranorman“ und „Coraline“ vermissen lässt.
Mit viel Liebe zum Detail und einem großen Gespür für Bildsprache und Ästhetik schufen die Macher hinter „Boxtrolls“ ein Sammelsurium an entdeckungswürdigen Figuren, die in einer verspielten Welt weiter unter den Straßen in einer Art Kanalisation hausen. Zwar sind die Boxtrolls sicher nicht so knuffig und zum Knuddeln wie etwa die zierlich-süßen Minions aus den „Ich – einfach unverbesserlich“-Filmen, aber die Sympathie des Publikums haben auch diese liebenswürdigen, immer ein wenig dreckigen und verschmierten Figuren sicher. Dafür sorgt u.a. die wunderhübsch anzusehende Stop-Motion-Technik, bei der einzelne Bilder von unbewegten Motiven abgefilmt werden. Wie schon bei „Coraline“ und „Paranorman“ kam diese hier erneut zum Einsatz und wurde darüber hinaus mit umwerfenden, klassischen CGI-Animationen angereichert.
Bei „Boxtrolls“ lohnt es sich – wie immer bei den Laika Studios – genau hinzuschauen und auf die unzähligen charmanten Ideen, Gimmicks und Details zu achten, die in die Handlung eingebaut oder Teil der wundersamen Welt sind. Von den unzähligen, in den Abfällen der Menschen gefundenen Alltagsgegenständen und Werkzeugen bis hin zur detailreichen, reizend animierten Kleidung der Menschen, die glatt einem Kostümfilm entsprungen sein könnte. Auch wenn der Film in einer düsteren, immer ein bisschen verschmutzt anmutenden Welt und Umgebung – eben ganz wie die Boxtrolls selbst – spielt: an den bizarr-abstrusen Witz und den teils anarchischen Humor der ersten beiden Laika-Stop-Motion-Filme, reicht „Boxtrolls“ nicht ganz heran.
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.
Süßer Film, sehr sehr liebevoll gemacht und umgesetzt. War mit meinen Kindern schon 2mal drin;-)