Ethan Runner (Kevin Costner) ist ein altgedienter, erfahrener Geheimdienst-Agent, den nichts mehr so schnell erschüttern kann. Bei all der Arbeit kam in den vergangenen Jahren nur die Familie ein wenig kurz. Das will Ethan nun ändern: Er will die Arbeit zurückfahren, um sich mehr um seine geliebte Tochter Zoe (Hailee Steinfeld) kümmern zu können. Doch dann der Paukenschlag: Ethan erfährt, dass er an einer tödlichen Krankheit leidet und nur noch kurze Zeit zu leben hat. Da er nichts mehr zu verlieren hat, lässt er sich auf ein gewagtes Experiment ein und probiert ein Medikament aus, das sein Leben retten soll. Ethans Auftraggeberin (Amber Heard) stellt ihm jedoch eine Bedingung: Er muss einen letzten Auftrag erledigen, ehe er sich zur Ruhe setzen kann und bekommt dafür drei Tage Zeit. Als Nebenwirkung der Pillen leidet der erfahrene Agent jedoch unter Halluzinationen und Verfolgungswahn, was seine Arbeit um einiges erschwert.
„3 Days to kill“ ist der neue Film von Regisseur McG, der sich bereits erfolgreich an Action-Komödien („3 Engel für Charlie“) und Science-Fiction („Terminator 4“) versuchte. Nach Jahren ist hier wieder einmal Alt-Robin Hood Kevin Costner in einer Kino-Hauptrolle zu sehen. Das Skript zum Film entwickelten der französische Regisseur Luc Besson („Das fünfte Element“, „Nikita) und der Drehbuchautor Adi Hasak („From Paris with Love“). Gedreht wurde der Action-Familiendrama-Hybrid unter anderem in Paris, Vattetot-sur-Mer und in Belgrad. Trotz einiger gravierender Logik-Löcher und einer an den Haaren herbeigezogenen, unglaubwürdigen Story, vermag „3 Days to kill“ dank eines gut aufgelegten Kevin Costner und grundsolider, handgemachter Action gut zu unterhalten.
Man darf sich von den spektakulären Action-Szenen im Trailer nicht in die Irre führen lassen. Bei „3 Days to kill“ handelt es sich weniger um einen packenden, vor fulminanten Stunts nur so strotzenden Actioner – wie es der Trailer vermutlich weiß machen will. Vielmehr ist „3 Days to kill“ das dramatisch angehauchte Psychogramm eines sterbenden Alleingängers und Geheimagenten, der ganz nebenbei sein Familienleben in den Griff bekommen muss. Daher trifft die Genre-Bezeichnung „Familiendrama“ viel eher zu. Die Action steht definitiv nicht im Vordergrund, aber wenn sie denn mal zu Tage tritt, dann ist sie handgemacht und großartig choreografiert. Eine willkommene, sehenswerte Abwechslung zum sonstigen CGI- und Effekte-Bombast vieler Hollywood-Produktionen.
Der Film zählt storytechnisch und hinsichtlich seiner zahlreichen Wendungen und immer neuen Überraschungen zum hanebüchensten und unglaubwürdigsten, was die Traumfabrik in den letzten Monaten vom Stapel ließ. Dies sollte einem vor dem Gang ins Kino bewusst sein. Lässt man Glaubwürdigkeit und Logik aber mal beiseite und sich auf diese ungewöhnliche Genre-Mischform ganz und gar ein, erlebt man knapp 110 Minuten großartige Unterhaltung, vor allem auch dank eines überzeugenden Kevin Costner, der vor Spielfreude nur so strotzt. Als totkranker Agent der alten Schule, der einen letzten Auftrag auszuführen hat und darüber hinaus die Beziehung zu seinem Töchterchen gerade biegen muss, liefert er vermutlich die beste Leistung seit Jahren ab.
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.
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