Gibt es sie nun oder nicht? Die Rede ist nicht von Weihnachtsmännern oder dem Osterhasen, sondern von UFOs. Angeblich ist die US-Regierung jedoch ohnehin bestens unterrichtet, was den Besuch außerirdischer Lebensformen auf diesem Planeten anbelangt, und sogar Kontakte zu den E.T.s sollen gepflegt werden. Verschwörungstheorien oder pure Realität: In Jonathan Liebesmans Science-Fiction-Film „World Invasion: Battle Los Angeles“ werden die schlimmsten Befürchtungen wahr, als hunderte UFOs auf der Erde landen und deren Crewmitglieder damit beginnen, unsere Städte in Wüsten umzuwidmen.
Doch kann der auf realen Ereignissen über Los Angeles im Kriegsjahr 1942 basierende Actionkracher auch ohne verschwörungstheoretischen Bonus überzeugen?
Der Himmel über Los Angeles
Als scheinbar harmlose Meteoriten auf die Erde prasseln, halten die meisten Menschen die Himmelskörper für ein hübsches, aber ungefährliches Naturschauspiel. Allerdings nur, bis das erste US-Kriegsschiff von einem der vermeintlichen Meteoriten angegriffen und vernichtet wird und Horden übel gesonnener Außerirdischer die Strände höchst unsanft von Badeurlaubern säubern.
Noch ehe sich die Überlebenden von dem Schock erholen können, legen die schier unverwundbaren Aliens ganze Metropolen in Schutt und Asche. Los Angeles aber, so der Plan der schwer gedemütigten US-Armee, darf nicht in die Hände der Invasoren fallen! Eine Marines-Einheit unter dem Kommando von Sergeant Nantz (Aaron Eckhart) erhält den wahnwitzigen Auftrag, in der bereits schwer zerstörten Stadt nach Überlebenden zu suchen.
Schon bald stoßen Nantz und die wenig erfahrenen Elitesoldaten auf die Angreifer, die prompt mit schweren Geschützen auffahren und die Mission zum Himmelfahrtskommando machen. Immer wieder gerät der kleine Trupp unter Beschuss und muss sich verbarrikadieren, um wenigstens eine kleine Atempause zu erhalten. Dabei drängt die Zeit. Denn in wenigen Stunden soll eine Atombombe über Los Angeles gezündet werden …
Trendy Invasionsfilme
Plötzlich sind sie wieder „in“: Apokalyptische Invasionsfilme, die von fremden Intelligenzen aus dem Weltraum handeln, deren Bestreben es ist, die Menschheit auszulöschen. Was in der Blüte der Science-Fiction-Filme in den 1950er- und 1960er-Jahren gang und gäbe war, geriet allmählich aus der Mode. Doch bekanntlich feiern Modetrends immer wieder ein Comeback, so auch in diesem Fall. Nur wenige Monate nach dem eher mittelmäßigen „Skyline“ greifen also erneut Außerirdische unseren Planeten an. Freilich: Woher die Wesen stammen wird ebenso wenig geklärt wie die Frage, auf welche Weise der Plot von „World Invasion: Battle Los Angeles“ mit den realen Ereignissen 1942 zusammenhängt.
Während damals der Pazifikkrieg gegen Japan tobte, sorgten eines Abends geheimnisvolle Objekte über der Stadt für helle Aufregung und führten dazu, dass die US-Armee auf die „Angreifer“ feuerte. Allerdings ohne nennenswerte Erfolge. Über die Natur dieser Objekte wird bis heute wild spekuliert. Von japanischen Aufklärungsballons bis hin zu außerirdischen Raumgefährten lauten die Antworten.
Dem Krieg auf den Fersen
Mehr Sicherheit bietet Jonathan Liebesmans sehr lose Adaption der Ereignisse. Der Regisseur der passablen Horrorfilme „Der Fluch von Darkness Falls“ sowie „Texas Chainsaw Massacre: The Beginning“ findet einen sehr modernen Zugang zum Thema. Anstatt Wissenschaftler über Herkunft, Motive und Schwächen der Invasoren debattieren und schlussendlich eine Wunderwaffe aus dem Ärmel schütteln zu lassen, begleitet er einen Trupp Soldaten auf ihrer gefährlichen Mission.
Meist fokussiert die Kamera das Geschehen aus der Sicht der Verteidiger. Wie schon in „Cloverfield“ birgt dies einen großen Vorteil: Der Zuschauer wird mitten hinein ins Geschehen gezogen und ist gewissermaßen hautnah bei den Kämpfen dabei. Leider stellt sich aber nach rund einer Stunde ein Ermüdungseffekt ein, der von den im Grund fast stets gleichen Kampfszenen herrührt. Denn „World Invasion: Battle Los Angeles“ hat abseits der Scharmützel wenig Abwechslung zu bieten. Die Dialoge sind von Kitsch und Wandkalenderweisheiten durchsetzt, den Charakteren werden keinerlei tiefgründigere Eigenschaften oder Entwicklungen zugestanden und die Handlung ist fast durchwegs vorhersehbar (was wird wohl einem tapferen Soldaten zustoßen, der einen Brief an seine Freundin schreibt?).
Spannungsarme Daueraction
Angesichts des lausigen Drehbuchs wird verständlich, weshalb Liebesman eine Kampfsequenz an die nächste reiht. Spannend ist das aber leider nicht. Schließlich benötigt ein wirklich guter Actionfilm auch Ruhepausen, die in diesem Fall jedoch für erwähnte Kitsch-Dialoge aufgewendet werden. Fähige Schauspieler wie Michelle Rodriguez oder Bridget Moynahan werden in dieser Produktion regelrecht verheizt.
Interessanter als das an ein Computerspiel erinnernde Dauergeballere ist der Umstand, dass die Strause-Brüder an der Produktion von „World Invasion: Battle Los Angeles“ beteiligt waren und mit ihrem „Skyline“ weitaus früher starteten. Zufall?
Fazit nach zwei Stunden: „World Invasion: Battle Los Angeles“ erweist sich als extrem geradliniger, auf Dauer ermüdender Kriegsfilm, der vor allem an einem erschreckend schwachen Drehbuch laboriert. Das nächste Mal bereiten die Außerirdischen hoffentlich eine spannendere Invasion vor …
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Rainer Innreiter
Darsteller
- Aaron Eckhart … Michael Nantz
- Ramon Rodriguez … William Martinez
- Cory Hardrict … Jason Lockett
- Gino Anthony Pesi … Nick Stavrou
- Ne-Yo … Kevin Harris
- James Hiroyuki Liao … Steven Mottola
- Bridget Moynahan … Michele
- Noel Fisher … Shaun Lenihan
- Adetokumboh M’Cormack … Jibril Adukwu
- Bryce Cass … Hector Rincon
- Michael Peña … Joe Rincon
- Joey King … Kirsten
- Michelle Rodriguez … Elena Santos
- Neil Brown Jr. … Richard Guerrero
- Taylor Handley … Corey Simmons
Regie
Jonathan Liebesman
Produktionsland, Jahr
USA, 2011
World Invasion: Battle Los Angeles Trailer
Absolute Enttäuschung, selten was schlechteres gesehen.
Kritik hört sich ja nicht besonders gut an. also ein sicheres Teichen für einen guten Filam:-))
Ich denke nur daran wie Filme wie „Platoon“ zerissen wurden. Die Zuschauer dankten es mit zahlreichen Kinobesuchen. dagegen wurde Schund wie „Der schmale Grad“ in den Himmel gelobt. fazit: je schlechter die Kritik, dsto besser der Film:-)