Es fing wohl alles mit Bill Gates (Microsoft) und Steve Jobs (Apple) an und vollzog sich zu Larry Page, Sergey Brin (beides Google) und Mark Zuckerberg (Facebook). Die digitale Ära ermöglichte junge Pioniere die Verwirklichung ihrer Träume und die Umgestaltung unserer Welt. Die Dokumentation „The Startup Kids“ der isländischen Entrepreneurinnen Vala Halldorsdottir und Sesselja Vilhjalmsdottir widmet sich genau diesen jungen Träumern, ihren Anfängen und Werdegängen. Dabei glorifiziert sie die Thematik nicht, lässt die jungen Unternehmern auch kritische Töne von sich geben, auch wenn am Ende das eindeutige Mantra steht: Verwirklicht euch selbst!
Zu sehen sind in „The Startup Kids“ junge Entrepreneure wie Drew Houston, der Gründer von Dropbox, Zach Klein (Gründer von Vimeo) oder auch Alexander Ljung, der Gründer von Soundcloud. Letzterer erzählt beispielsweise wie es ihn und sein Gründungsteam von Stockholm über London, Barcelona, Wien bis hin nach Berlin gezogen hat. Dort fing alles an, wie bei vielen Startups: In eine Cafe. Selbst ihre Bürostühle ließen sie sich damals aus ihrem früheren Heimatort Stockholm von einem Freund mitbringen, da das Geld so knapp war.
Apropos Geld, natürlich kommen auch immer wieder bekannte Investoren in der Dokumentation zu Wort. So berichten unter anderem Tim Draper (investierte beispielsweise unter anderem in Skype oder der Suchmaschine Baidu) oder auch Daniel Levine von ihren Erfahrungen und Sichtweisen über diese ganz spezielle Generation. Natürlich geben sie auch den ein oder anderen Tipp an potentielle Gründer, die sich die Dokumentation ansehen.
Allgemein bietet „The Startup Kids“ eine breite Sicht auf die Startup Szene. Denn obwohl diese immer noch sehr männlich dominiert ist, finden in der Dokumentation auch weibliche Gründerinnen ihren Platz. Jessica Mah, die Gründerin der Finanzsoftware inDinero, berichtet beispielsweise wie sie schon in jungen Jahren mit dem Programmieren begann und damit die Grudlage ihres späteren Unternehmens legte.
Doch bei all dem Sonnenschein, klingen durchaus auch immer wieder kritische Töne heraus. Nahezu alle Gründern beteuern in den Interviews, dass das Gründen mit sehr viel Arbeit verbunden ist. Wer meine, das Aufbauen eines eigenen Unternehmens sei nichts als Spaß, der solle lieber einen normalen Job und ein Hobby suchen. Auch die Tatsache, dass man schnell wieder mit leeren Händen dasteht, da dem aufstrebenden Unternehmen plötzlich der Geldhahn zugedreht wurde, wird thematisiert.
Letztendlich bekommt man in „The Statup Kids“ einen breiten Einblick hinter die jungen Köpfe von größeren und kleineren Startups, deren Dienste wir heute täglich nutzen oder auch nicht. Der Tenor hinter der Dokumentation lautet, sie sind wie ihr. Jeder kann heute seinen Traum verwirklichen und sein eigenes Startup aus der Taufe heben.
Als Distributionsstrategie haben sich die beiden Filmmacherinnen im übrigen etwas ganz besonderes ausgedacht. Lokale Startups, Inkubatoren, Hubs oder Universitäten können eigene Filmvorführungen organisieren. Wer sich „The Startup Kids“ lieber selbst anschauen möchte, der kann den Film über iTunes oder amazon Instant Video beziehen.