Das Versprechen eines Lebens Kritik

Das Versprechen eines Lebens Kritik

Australien, 1919: Nach dem plötzlichen Tod seiner Frau, kann sich der Farmer Connor (Russell Crowe) endlich dem widmen, was ihn seit Jahren umtreibt, nämlich der Suche nach seinen vor Jahren verschollenen Söhnen. 1915 kämpften diese in der vernichtenden Schlacht von Gallipoli im Ersten Weltkrieg und gelten seither als vermisst, viele halten sie schon längst für tot. Daran glaubt Connor aber nicht, der sich voller Hoffnung auf eine beschwerliche Reise in die Türkei macht, an den Ort der Kämpfe von damals. Bei seiner Suche nach Hinweisen auf das Schicksal seiner Kinder trifft er in der türkischen Stadt Istanbul auf die attraktive Hotelbesitzerin Ayshe (Olga Kurylenko), in die er sich verliebt. Das wichtigste Ziel jedoch, das Auffinden seiner Söhne, verliert der resolute Connor dabei aber nie aus den Augen. Dabei kann er auf die Unterstützung eines türkischen Majors Hasan (Yilmaz Erdogan) bauen.

„Das Versprechen eines Lebens“ ist das Spielfilm-Debüt von Schauspieler Russell Crowe als Filmemacher. Erfahrung hinter der Kamera sammelte Crowe aber bereits früher, so z.B. als Regisseur der Musik-Doku „Texas“ von 2002, in dem es um ein Konzert der Gruppe „The Ordinary Fear Of God“ geht, in der der Schauspieler auch selber singt. Unterstützung erhielt Crowe bei seiner Mischung aus Familiendrama und Kriegsfilm von einem Oscar-prämierten Kameramann: Für die Kameraarbeit zeichnete Andrew Lesnie verantwortlich, der bereits für Blockbuster wie „King Kong“ oder „I am Legend“ die Bilder lieferte. Tragisch: vor wenigen Wochen kam Lesnie mit 59 Jahren an einem Herzinfarkt ums Leben. Die Arbeit an „Das Versprechen eines Lebens“ ist daher sein Vermächtnis.

„Das Versprechen eines Lebens“ ist ein gelungenes, äußerst sehenswertes Regie-Debüt von Russell Crowe, vor allem wegen der imposanten Naturaufnahmen bzw. prachtvollen Landschafts-Panoramen und aufgrund des Verzichts auf allzu viel rührselige Gefühlsduselei, die etwa Baz Luhrmanns Australien-Epos „Australia“ ausgezeichnet hat. Natürlich kommen auch hier die Emotionen ins Spiel, vor allem die romantischen, wenn Hauptfigur Connor auf die feinfühlige, charismatische Ayshe (zerbrechlich-anmutig verkörpert von Olga Kurylenko) trifft und sich eine zärtliche Liebesbeziehung anbahnt, die glücklicherweise aber nicht allzu viel Raum einnimmt.

Denn zu keinem Zeitpunkt des Films übersieht man das eigentliche, wesentliche Ziel Connors für seine Reise in die Türkei: keine leidenschaftliche Liebesbeziehung sondern das Klären des Schicksals der Söhne. Das macht Crowe in seinem konsequenten Spiel und seiner selbstbewusst-offensiven Regie deutlich. Die den Film immer wieder durchziehenden, realistisch choreographierten Bilder sowie Szenen von den Schrecken des Kriegs und den Gallipoli-Schlachtfeldern machen zudem deutlich, dass hier neben dem Dramatischen immer auch ein Kriegsfilm mitschwingt, insofern ist der Film im Bereich solch packender Kriegs-Dramen wie „Pearl Harbour“ angesiedelt werden, jedoch ohne dessen Popcorn-Movie-Attitüde und glattgebügelten Mainstream-Look.

Denn das ist das Highlight des Films: sein Look, seine epischen Landschafts- und Naturbilder, eingefangen von Andrew Lesnie. Sowohl die australischen als auch die türkischen Steppen und Landstriche (der Film wurden zu weiten Teilen in beiden Ländern gedreht) bieten enorm viel fürs Auge und machen den Film deswegen alleine schon optisch sehr sehenswert.

Fazit: Optisch bestechendes, nie zu ausschweifendes oder allzu pathetisches Kriegs-Drama mit realistischen, mitreißenden Kampf-Szenen.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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Ein Kommentar

  1. Die Story ist recht simpel gehalten aber die Nebenstränge und Nebenhandlungen sind sehr gut und bieten gute Verweise auf interessante, spannende Themen. Kann man sich ruhig anschauen, epische Landschaften und Kulissen, gute musik, nette und sympthische Charaktere, aber. Kein Muss aber auch keine Enttäuschung

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