22 Jump Street Kritik

22 Jump Street FilmkritikIhren ersten richtigen Fall und Undercovereinsatz auf der Highschool haben die beiden Neu-Cops Schmidt (Jonah Hill) und Jenko (Channing Tatum) mehr schlecht als recht gelöst, aber sie haben ihn gelöst. Deshalb werden sie nun auf die nächst höhere Bildungseinrichtung geschickt, um dort abermals unerkannt und verdeckt zu ermitteln: aufs College. Dort sollen sie die Lieferanten einer neuen Droge ausfindig machen, die unter den Studenten der letzte Schrei ist. Auf dem College muss sich jedoch beweisen, wie ernst und innig die Freundschaft zwischen den beiden Chaoten wirklich ist: Denn während Schmidt mit (fast) allem nötigen Ernst versucht, den Fall zu lösen, erliegt Jenko schon bald den Reizen des ausschweifenden Studenten-Lebens: Frauen, Alkohol, Party.

Die Rechnung der beiden Regisseure, Phil Lord und Chris Miller, aus der Kino-Version des Serien-Klassikers „21 Jump Street“ eine Parodie auf Buddy-Cop-Komödien und Party-Filme zu stricken, ging 2012 voll auf: Mit über 200 Millionen Dollar Einspielergebnis entwickelte sich der Film zu einer der erfolgreichsten Hollywood-Komödie des Kinosommers 2012. Die beiden Filmemacher, die erst vor einigen Wochen ihre computeranimierte Komödie „The Lego Movie“ in die Kinos brachten, sitzen bei der Fortsetzung nun erneut auf dem Regie-Stuhl. Mit den beiden Hauptdarstellern Jonah Hill und Channig Tatum ist auch wieder das kongeniale Chaos-Cop-Duo Schmidt und Jenko mit an Bord. Dieses trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, dass auch der zweite Teil als frech-frivole, locker-leichte Wohlfühl-Komödie funktioniert, die sich auch als Verballhornung des Prinzips „Sequel“ lesen lässt.

Wer an den frechen Späßen und den mitunter arg naiven Blödeleien des ersten Teils seinen Spaß hatte, kommt beim zweiten Teil der Kinoversion der Kultserie aus den 80er-Jahren, die Johnny Depp zum Star machte, wieder voll auf seine Kosten. Die beiden Hauptdarsteller Channing Tatum und Jonah Hill harmonieren erneut prächtig und schießen sich in dem wilden Mix aus Partyfilm, Krimi, Beziehungskomödie (!) und Buddy-Movie spielfreudig und leidenschaftlich die Bälle zu. Vor allem Schönling Channing Tatum blüht als redseliger und unreifer Party-Cop auf, der am College zum umjubelten Football-Star mutiert und in dem Quarterback Zook einen gleichgesinnten Kumpel findet.

Eines wird schon nach den ersten Minuten des Films deutlich: Das Regie-Gespann Lord und Miller nimmt weder sich noch seine Protagonisten ernst und erfüllt bewusst und mit voller Absicht die gängigen Klischees bekannter Cop-Komödien wie „Auf die harte Tour“ oder „Rush Hour“. Sie tun dies jedoch mit einem derart gewaltigen Augenzwinkern, dass man sich beim Betrachten der besten Szenen dieser Art das Lachen nur schwer verkneifen kann: sei es bei der obligatorischen Verfolgungsjagd in einem klobigen Football-Helm-Wagen oder den aus dem Ruder laufenden, wahnwitzigen Schießereien, die u.a. in der Bibliothek der Hochschule stattfinden. Highlights des Films sind ein die altbekannten und gewohnten Geschlechterrollen ad absurdum führender, für Schmidt wahrlich „unangenehmer Faustkampf“ sowie der großartige Abspann, bei dem Lord und Miller ihre selbstreferenzielle Sequel-Parodie auf die Spitze treiben: gezeigt werden kurze Sequenzen der nächstmöglichen, unzähligen „Jump Street“-Kinofortsetzungen, die das Cop-Duo u.a. in einer Vorschule, Künstlerakademie, Flug- oder auch einer Nonnen-Schule zeigen.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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