Olivia (Jessica Lucas) und Eric (Lou Taylor Pucci) haben für ihre drogensüchtige Freundin Mia (Jane Levy) ein Entziehungswochenende in einer abgeschiedenen Waldhütte organisiert. Sie überlebte vor kurzem nur knapp eine Überdosis und soll nun von den Drogen befreit werden. Zu den Dreien stoßen dann noch Mias Bruder David (Shiloh Fernandez) sowie dessen Freundin Natalie (Elizabeth Blackmore). Die erste Zeit läuft alles nach Plan, bis die Freunde in einem gruseligen Kellerraum auf das „Buch des Todes“ stoßen. Alle Buchseiten sind mit Warnhinweisen gekennzeichnet, dennoch lässt sich Eric nicht davon abhalten, ein in fremder Sprache verfasstes Gebet laut zu sprechen – nicht ahnend, dass er damit die Hölle auf Erden freisetzt: ein furchterregender Dämon fährt in die labile Mia und sorgt dafür, dass sie die anderen attackiert.
„Evil Dead“ ist das Remake des Kult-Horrors „Tanz der Teufel“, den Sam Raimi 1981 mit Bruce Campbell in der Hauptrolle inszenierte. Wegen seiner expliziten Gewaltdarstellungen sorgte der Film damals für einen Skandal. So ist der Film z.B. in Deutschland seit 1984 beschlagnahmt und indiziert. Gemeinsam mit dem südamerikanischen Regisseur Fede Alvarez bringt Raimi als ausführender Produzent nach über 30 Jahren nun die Neuverfilmung seines eigenen Klassikers in die Kinos. „Evil Dead“ ist ein blutiger, ultrabrutaler Splatter-Schocker geworden, der die Horror-Fans und Liebhaber des Originals nicht enttäuschen wird.
Nachdem nun alle großen Horror-Ikonen der 70er und 80er-Jahre („Freitag, der 13.“, „Halloween“) in den letzten Jahren ihre filmische Wiedergeburt feierten, ist nun „Tanz der Teufel“ an der Reihe. In Sachen Brutalität steht „Evil Dead“ dem Original in nichts nach, im Gegenteil: Wo Sam Raimi 1981 noch mit Rücksicht auf das Publikum die Kamera vom Geschehen wegschwenkte, hält Regisseur Alvarez (von Raimi persönlich entdeckt) munter und mit diebischer Freude voll drauf. Heraus kommt eine knallharte Schlachtplatte, die dem Werbeslogan des Films, „Der schockierendste Film, den du jemals sehen wirst“, gerecht zu werden versucht.
Unter Verwendung allerlei Folterinstrumente lässt Alvarez Zungen spalten und lustvoll Körperteile absägen. Erfreulich bei dieser bluttriefenden Tour-de-Force ist, dass die Macher fast vollständig auf Computereffekte verzichteten und stattdessen auf Unmengen Kunstblut und täuschend echte Masken und Prothesen zurückgriffen. Hinzu kommt eine beklemmend-düstere und alles einnehmende, gruselige Atmosphäre, die auf ein äußerst effektives Sounddesign trifft. Von den Darstellern wird sicherlich keiner einen Preis für herausragende schauspielerische Leistung erhalten, die Jung-Darsteller machen ihre Sache aber weitgehend solide und durchaus akzeptabel. Alles zusammen ergibt dies einen der radikalsten Horror-Filme der letzten Jahre, der lediglich den schwarzen Humor des Originals ein wenig vermissen lässt.
Fazit: Horror-Guru Sam Raimi lässt über 30 Jahre nach seinem Kult-Schocker wieder die Teufel tanzen. „Evil Dead“ überzeugt durch seine furchteinflößende Stimmung und die genialen Spezialeffekte – auch ohne den Humor des Originals.
Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider
Regie:
Fede Alvarez
Darsteller:
- Jane Levy
- Shiloh Fernandez
- Lou Taylor Pucci
- Jessica Lucas
- Elizabeth Blackmore
- Phoenix Connolly
- Jim McLarty
- Sian Davis
- Stephen Butterworth
- Karl Willetts
- Randal Wilson
- Inca