White House Down Kritik

White House Down„White House Down“ heißt es, kurz nachdem sich der Ex-Cop John Cale (Channing Tatum) im Weißen Haus um einen Job als Leibwächter für den US-Präsidenten James Sawyer (Jamie Foxx) beworben hat. Nach seinem missglückten Bewerbungsgespräch, will sich Cale mit seiner Tochter eigentlich nur noch mal ausgiebig das Weiße Haus von Innen ansehen, als das schier Unfassbare passiert: Schwer bewaffnete Terroristen greifen das Weiße Haus an und bedrohen den Präsidenten, seine Familie und engsten Mitarbeiter. Alles hängt nun von John Cale ab, der – als harmloser Tourist getarnt – den Präsidenten der USA und damit eine ganze Nation vor dem Untergang bewahren muss.

Schon mehrfach hat Regisseur Roland Emmerich seine filmische Zerstörungswut am Weißen Haus ausgelassen. Nachdem es in „Independence Day“ von Aliens in die Luft gejagt und im Katastrophenfilm „2012“ von einem Flugzeugträger überrollt wurde, sind es in „White House Down“ brutale Terroristen, die das Gebäude in ihre Gewalt bringen und schwer beschädigen. Die Zerstörung eines der berühmtesten Gebäudes der Welt auf der großen Leinwand erfreut sich in der Traumfabrik derzeit besonders großer Beliebtheit. Fast Zeitgleich mit „White House Down“ inszenierte „Training Day“-Regisseur Antoine Fuqua den sehr ähnlich angelegten Film Olympus Has Fallen – Die Welt in Gefahr. Darin muss Gerard Butler den Präsidenten Aaron Eckhart vor Terroristen im Weißen Haus beschützen. Nach dem Historienfilm „Anonymus“, kehrt Emmerich nun wieder zu seinen Blockbuster-Wurzeln zurück. Sein Film ist ein geradliniger, wuchtiger Actionfilm mit einem unwiderstehlichen Hauptdarsteller-Duo. Da nimmt man den pathetischen Patriotismus und die dünne Handlung gerne in Kauf.
Nach „Olympus has fallen“ greifen in „White House Down“ erneut brutale Terroristen den US-Präsidenten (Jamie Foxx) an und bringen das Weiße Hause in ihre Gewalt. Der Film kann es in Sachen Action und Visualität locker mit dem thematisch ähnlich gestrickten „Olympus has fallen“ von Antoine Fuqua aufnehmen. Emmerich liefert atemberaubend inszenierte und brillante fotografierte Action-Kost (hinter der Kamera: die deutsche Anna Foerster) in herausragender produktionstechnischer Qualität. Der „Master of Disaster“ lies für den Film das Weiße Haus originalgetreu in riesigen Studiohallen in Kanada nachbauen. Dies hat eine ungemein hohe (optische) Authentizität und einen überzeugenden Realismus der Geschehnisse zur Folge.

Der zweite große Pluspunkt des Films: die charmante Buddy-Dynamik zwischen Channing Tatum als Ex-Cop John Cale (der Name erinnert nicht zufällig an den „Stirb Langsam“-Einzelkämpfer John McClane) und Jamie Foxx als tapferen Präsidenten. Die Chemie stimmt und der locker-launige Humor ist gut platziert. Der Humor und die Action machen somit auch schnell die dünne Handlung vergessen. Hätte Emmerich dann noch auf den jederzeit spürbaren, US-amerikanischen Nationalstolz sowie die positive Darstellung von Militär und Waffengebrauch verzichtet, wäre „White House Down“ rundum gelungen.

Fazit: „Stirb langsam“ meets „Air Force One“ – Emmerich kehrt mit seinem neuen Film zum lauten, spektakulären Event-Kino zurück. Heraus kommt ein brillant fotografiertes Action-Feurwerk, dessen überzogener Patriotismus und dünne Handlung durch die perfekte Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern ausgeglichen wird.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider


Regie:

  • Roland Emmerich

Darsteller:

  • Channing Tatum
  • Jamie Foxx
  • Jason Clarke
  • Joey King
  • Maggie Gyllenhaal
  • James Woods
  • Richard Jenkins
  • Rachelle Lefevre
  • Jimmi Simpson
  • Lance Reddick
  • Jake Weber
  • Simon Northwood

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3 Kommentare

  1. Zuerst dachte ich mir: Der Ami-propaganda auch noch das geld nachwerfen? nein danke!!..aber Emmerich ist tatsächlich ein über weite Strecken packender, (erschreckend) realitätsnaher Action-Film gelungen.

  2. Der Patriotismus ist unerträglich, aber die Action unterhält blendend:). Ähnlich wie in „Independence Day“

  3. Hab ihn gerade mit meiner Freundin gesehn und muss sagen, dass er seinem Pendant im nichts nachsteht. Hätte mich auch lieber umentschieden und den Film an einem verregneten Nachmittag auf der Couch geschaut 😀

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