Tödliche Visionen

Der Reporter John Klein (Richard Gere) sucht mit seiner Frau Mary (Debra Messing) ein nettes Häuschen, das alsbald auch gefunden ist. Doch während einer Fahrt geschieht ein Unglück: Seine Frau, die den Wagen lenkt, wird von einer grauenhaften Erscheinung abgelenkt und steuert den Wagen gegen einen Telefonmast.
Die beiden bleiben fast unverletzt, doch bei einer darauf folgenden Routineuntersuchung stellen die Ärzte einen Gehirntumor bei Mary fest, dem Mary kurze Zeit später erliegt.

Nach ihrem Tod findet John seltsame Zeichnungen, die sie kurz vor ihrem Tode gemacht hatte. Alle zeigen eine groteske Figur – ein riesiges, fledermausartiges Wesen mit hypnotisch roten Augen. John führt dies auf die Auswirkungen des Tumors zurück und kümmert sich nicht weiter um die Zeichnungen.

Zwei Jahre später soll er einen Präsidentschaftskandidaten interviewen. Dabei stößt ihm merkwürdiges zu: Nahe Point Pleasant bleibt sein Wagen plötzlich aus unerfindlichen Gründen stehen. Noch beunruhigender ist jedoch, dass John einen „Filmriss“ hat und nicht weiß, was er an diesem Ort, der hunderte Meilen von dem entfernt ist, zu dem er eigentlich wollte, zu suchen hat.
Verwirrt bittet er einen Farmer um Hilfe, der ihn unvermittelt mit einer Waffe bedroht und behauptet, John wäre in den drei Nächten zuvor bereits bei ihm gewesen. Nur der Polizistin Connie Parker (Laura Linney) verdankt es John, dass die Situation nicht eskaliert.

Die grotesken Ereignisse lassen John keine Ruhe und er beginnt zu recherchieren. Dabei stößt er auf Augenzeugen die von einem Wesen berichten, welches exakt jenem gleicht, das seine Frau zwei Jahre zuvor gezeichnet hatte. Gemeinsam mit Parker und einem etwas weltfremden Forscher versucht John das Geheimnis des „Mottenmanns“ zu ergründen, der angeblich immer dann in Erscheinung triff, wenn ein furchtbares Unglück naht.
Die Zeit wird knapp, denn die Erscheinungen nehmen rasant zu, und auch John selbst wird in den Strudel der Ereignisse involviert…

Dieser Film, nur einer aus der Flut an Mystery-Filmen der späten 1990er / frühen 2000er Jahre, basiert auf einer angeblich wahren Begebenheit: So soll in Point Pleasant (West Virginia) in den 1960er Jahren tatsächlich ein Wesen, ähnlich jenem des Filmes, oftmals gesehen worden sein.
Der Autor John Keel beschrieb die Ereignisse in seinem Buch The Mothman Prophecies (so lautet auch der Originaltitel des Filmes), an dessen Inhalt sich der Film anlehnen soll (ich habe das Buch nicht gelesen). Man kann wohl davon ausgehen, dass es sich um ausgemachten Blödsinn und Vermarktung alter Mythen handelt.
Lässt man den grenzwissenschaftlichen Unsinn außer acht, so ist dieser Film durchaus gelungen. Die Spannung, was es mit den Sichtungen auf sich hat, wird geschickt bis zum Ende durchgehalten, ohne den roten Faden der Handlung aufzugeben.

Die Darsteller agieren auf hohem Niveau, allen voran Richard Gere, der den verzweifelt um Erklärungen kämpfenden Reporter eindringlich spielt, ohne jenes „Overacting“ zu betreiben, das vor allem bei Schauspielern jüngeren Jahrgangs gang und gäbe zu sein scheint.

An den Kinokassen reüssierte der Streifen nicht besonders, was wohl an seiner Langatmigkeit liegt. Genau hierin liegt wohl das Problem des Filmes: Gleich ähnlich gestrickten Filmen wie „The Sixth Sense“ oder „Final Destination“ würde er eher als gute Folge einer Mystery-Serie durchgehen, denn als Kinofilm, für den man doch eine Menge Geld auslegt.
Wer keine hohen Ansprüche stellt und leise Töne sucht, statt THX- und FX-Getöse, wird mit diesem Film dennoch bestens bedient.


Darsteller

  • Richard Gere
  • Laura Linney
  • Will Patton
  • Debra Messing

Regie
Mark Pellington

Produktionsland, Jahr
USA, 2002

The Mothman Prophecies Trailer

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