Real Steel Kritik

„Rocky meets Transformers“ – mit einer Mischung aus Sport-Drama und CGI-Popcorn-Kino versucht das produzierende Filmstudio Dreamworks, das Beste aus beiden Filmen zu verbinden. Schon jetzt steht fest: Die Chancen für Shawn Levys Science Fiction-Drama, ein Kassenknüller zu werden, stehen reichlich gut. Levy und sein Team liefern das, was in erster Linie männliche Zuschauer beim Gang ins Kino erwarten: knallharte Action, realistische Fights und bestechende Computer-Effekte. Neben all der Action und den glänzend choreographierten Kämpfen bietet „Real Steel“ darüber hinaus einen Vater-Sohn-Konflikt, der als eigentlicher Kern der Handlung der Story emotionale Tiefe verleiht. Dies ist der zweitbeste Grund, weshalb der Film wohl nicht nur für Männer von Interesse sein dürfte. Der erstbeste: Hugh Jackmann.

Dreamworks erkannte schon früh das Potential der Story und sicherte sich bereits 2009 die Dienste von Erfolgs-Regisseur Shawn Levy („Nachts im Museum“). Dieser scharte bereits nach wenigen Monaten eine ganze Reihe hochkarätiger Mitwirkender um sich. Als Komponist konnte Danny Elfman („Batman“, „Men in Back“) gewonnen werden, Haus- und Hofkomponist von Regie-Visionär Tim Burton. Hinter der Kamera nahm Mauro Fiore Platz, der bereits bei Filmen wie „Die Insel“ (2005) oder „Operation:Kingdom“ (2007) als Kameramann fungierte und sich im vergangenen Jahr den Oscar für seine Leistung bei James Camerons’ „Avatar“ sichern konnte. Schließlich sagte für die Hauptrolle Hollywoods derzeitiger „Charming Boy“ zu, einer der gefragtesten Darsteller dieser Tage: Hugh Jackmann. Sein Talent für die actionreiche Darstellung von emotional zerrissenen Figuren bewies er bereits hinreichend als Mutant Wolverine in den „X-Men“-Filmen. In „Real Steel“ darf er nun wieder beides: die harte und die weiche Seite zeigen.

Im Jahr 2020 sind ferngesteuerte Kampfroboter, die im Ring gegeneinander antreten, der absolute Publikumshit für die Massen und haben Boxkämpfe mit realen Menschen abgelöst. Der ehemalige Boxer Charlie Kenton (Jackmann) versucht sein Geld mit schrottreifen Robotern zu verdienen, die er günstig einkauft oder aus geklauten Teilen vom Schrottplatz zusammenbastelt, um sie dann in Untergrundkämpfen gegen andere Blechbüchsen antreten zu lassen. Jedoch mit wenig Erfolg. Als Charlie kurz vor dem Ruin steht, soll er auch noch das Sorgerecht für seinen 11-jährigen Sohn Max übernehmen, nachdem dessen Mutter unerwartet gestorben ist. Als der technikbegabte Max jedoch einen alten Sparringsroboter auftreibt und sich in den Kopf setzt, ihn zum Kampfroboter zu machen, wendet sich plötzlich das Blatt…

Viel Neues bietet „Real Steel“ nicht. Die „Vom-Underdog-zum-Weltmeister“-Prämisse ist nicht wirklich neu und kennt spätestens seit Sylvester Stallones „Rocky“ (1976) jedes Kind. Wirklich rührend kommt dieser Handlungsstrang in „Real Steel“ nicht daher, handelt es sich in diesem Fall bei dem „Underdog“, dem Außenseiter, doch um einen blechernen, kalten Roboter anstelle eines Menschen aus Fleisch und Blut. Auch das leidlich herzerwärmende Vater-Sohn-Beziehungsgeflecht ist nicht wirklich neu und letztlich daher nur Mittel zum Zweck. Was „Real Steel“ dennoch sehenswert macht, ist die gelungene Mischung aus eben diesen „emotionalen“ Momenten und Handlungssträngen die – richtig garniert und nicht zu dick aufgetragen – besser als erwartet mit den (zugegebenermaßen) atemberaubenden Action- und Kampf-Szenen harmonieren. Levy verzichtet auf einen überzogenen Einsatz der stillen und leisen Momente, setzt sie aber stets zum rechten Zeitpunkt ein verschafft seiner Story auf diese Weise zumindest bis zu einem gewissen Grad Tragik und Tiefgang. In Sachen Computer-Animation und Visualität braucht sich „Real Steel“ zudem nicht hinter Effekte-Orgien wie „Transformers“ zu verstecken. Und zuletzt sorgt ein vor Spiellaune nur so strotzender Hugh Jackmann dafür, dass „Real Steel“ auch in schauspielerischer Hinsicht überzeugt.

„Real Steel“ eine unterhaltsame Version der altbekannten „Vom-Underdog-zum-Weltmeister“-Story in technischer Perfektion und mit einem großartig aufgelegten Hugh Jackmann.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.


Darsteller:

  • Hugh Jackman
  • Kevin Durand
  • Evangeline Lilly
  • Anthony Mackie
  • Hope Davis
  • Phil LaMarr
  • James Rebhorn
  • Karl Yune
  • Dakota Goyo
  • Olga Fonda
  • Jahnel Curfman
  • Steven Hugh Nelson

Regie:
Shawn Levy

Erscheinungsjahr:
2011

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Ein Kommentar

  1. Hab den Film auch grad wieder auf Sky gesehen. Fand ihn damals im Kino schon super, und auch beim nun dritten Mal gucken einfach herrlich. Super Story, die einen echt in den Bann zieht. Ich würde auch gerne so einen Roboter haben 🙂

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