Diana Kritik

diana filmkritikSie galt als die berühmteste und meist fotografierte Person der Welt: Lady Di (Naomi Watts), die Princess of Wales, die aus bürgerlichen Verhältnisse stammt und vor ihrer Heirat mit dem britischen Thronfolger Charles als Kindergärtnerin arbeitete. Obwohl sie nie über den Titel einer „Princess“ hinauskam, wurde sie durch ihr sympathisches Wesen, ihre unnachahmliche Ausstrahlung und ihr ungeheures soziales und wohltätiges Engagement zur „Königin der Herzen“, und das nicht nur in ihrer Heimat Großbritannien. Das Biopic „Diana“ setzt 1995, zwei Jahre vor ihrem tragischen Tod im Alter von gerade einmal 36 Jahren, ein und schildert ihre Liebesbeziehung zu dem geheimnisvollen Herzchirurgen Dr. Hasnat Khan (Naveen Andrews). Mit Khan führte Diana bis wenige Monate vor ihrem Tod im August 1997 eine vor der Öffentlichkeit weitgehend geheim gehaltene Beziehung.

„Diana“ ist der neueste Film des deutschen Filmemachers Oliver Hirschbiegel. Sein Ticket nach Hollywood löste Hirschbiegel spätestens 2004 mit dem Oscar-nominierten Geschichts-Drama „Der Untergang“. Für „Diana“ konnte er die renommierte australisch-britische Schauspielerin Naomi Watts gewinnen, die bereits zweimal für den Oscar nominiert war. An Watts’ Verkörperung der „Königin der Herzen“ liegt es auch nicht, dass „Diana“ von der Kritik in der britischen Heimat derart zerrissen wurde, wie lange kein Film mehr. Die Briten sahen in „Diana“ größtenteils nicht mehr als ein auf Vermutungen basierender, harmlos-langweiliger Liebesfilm mit einer ungewöhnlich naiv und unbeholfen agierenden Princess of Wales. Ganz so schlimm ist „Diana“ nicht geraten, ist der Film doch ein hübsch bebildertes, großartig gespieltes Celebrity-Drama geworden, allerdings mit oft zweitklassigen Dialogen ausgestattet.

Oliver Hirschbiegel gelingt es, mit seinem auf dem Bestseller „Diana: Her Last Love“ basierenden Film aller Kritik zum Trotz, ein erstaunlich nuanciertes, vielschichtiges Bild von Lady Di zu zeichnen. Naomi Watts verkörpert die meistfotografierte Frau der Welt eben nicht eindimensional und farblos, auch kommt Diana – wie es in einigen britischen Kritiken geschrieben wurde – nicht als naives, blondes Dummerchen daher. Sicherlich, einige Szenen wirken unfreiwillig komisch, etwa, wenn die Prinzessin sich daran macht, die unaufgeräumte und vermüllte Wohnung ihres neuen Freundes zu säubern und in Ordnung zu bringen. Aber Diana war letztlich eben auch nicht mehr als normalsterblicher Mensch mit ganz grundlegenden, uns allen bekannten Sehnsüchten, Bedürfnissen und Wünschen.

Dass sich unsereins Diana nur schwer bei der Ausübung alltäglicher und „normaler“ Tätigkeiten (wie eben z.B. Haushalts-Tätigkeiten) vorstellen kann und konnte, ist dabei nicht die Schuld der Prinzessin, sondern liegt schlicht an dem Sockel, auf den Sie die internationale Presse hob und sie damit als unantastbare „Königin der Herzen“ ohne Fehl und Tadel verklärte. Naomi Watts tut ihr Bestes und agiert als Prinzessin Diana so glaubhaft und authentisch, wie man es sich nicht besser vorstellen könnte. Einzig richtig negativ stoßen die holprigen Dialoge auf, die nicht selten in seichte, inhaltslose und klischeebehaftete Gewässer abdriften („Liebe zu schenken, fällt dir so leicht, aber Liebe anzunehmen, ist schwer“).

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider


Regie:

  • Oliver Hirschbiegel

Darsteller:

  • Naomi Watts
  • Naveen Andrews
  • Douglas Hodge
  • Geraldine James
  • Charles Edwards
  • Daniel Pirrie
  • Cas Anvar
  • Juliet Stevenson
  • Jonathan Kerrigan
  • Laurence Belcher
  • Harry Holland
  • Thusitha Jayasundera

Offizielle Website: http://www.diana-derfilm.de/

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Ein Kommentar

  1. Ich bin ziemlich gespannt auf den Film. Dass er in Großbritannien verrissen wurde, kann ich mir gut vorstellen. Ich denke, da konnte man auch nicht viel richtig machen. Zu groß waren die Legenden um die Prinzessin. Ich werde mich wohl nächste Woche selbst überzeugen, wie der Film gelungen ist. Vielen Dank erst einmal für das Apetitmachen…

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