Aloha – Die Chance auf Glück Kritik

Filmkritik zu Aloha - Die Chance auf GlückBrian (Bradley Cooper) ist ein ebenso gewiefter wie höchst erfolgreicher Geschäftsmann. Sein Gewerbe ist das Baugeschäft, hier hat er sich spezialisiert auf Militär-Projekte und millionenschwere Aufträge für amerikanische Polit-Behörden. Sein neuester Job führt ihn nach Hawaii, dort soll er den Bau eines riesigen Waffensatelliten organisatorisch verantworten. Damit alles glatt läuft und um das Projekt abzusichern, stellt ihm der Auftraggeber die hübsche Allison (Emma Stone) zur Seite. Schon bald treten für Brian in der Idylle des Pazifischen Ozeans erste Probleme auf, sowohl beruflich als auch privat: ein mysteriöser Milliardär (Bill Murray) mischt sich immer wieder in den Bau ein und kurz nach der Ankunft trifft Brian auch noch auf seine Verflossene, Tracy (Rachel McAdams). Das wäre alles nicht weiter schlimm, würde er sich nicht auch noch zu Allison hingezogen fühlen, deren abweisende, kühle Art einen bleibenden Eindruck bei ihm hinterlässt.

„Aloha“ ist der erste Spielfilm von Regisseur Cameron Crowe („Almost Famous“, „Singles“) seit seiner Komödie „Wir kaufen einen Zoo“ von 2011. Der gelernte Redakteur Crowe (Rolling Stone) schrieb auch das Drehbuch für den Film, den er bereits 2009 drehen wollte. Unstimmigkeiten mit dem produzierenden Studio und Probleme mit der Wunschbesetzung sorgten jedoch immer wieder für eine Verzögerung. Der Film entstand zu weiten Teilen auf Hawaii und kostete insgesamt knapp 40 Millionen Dollar. In Nordamerika und vielen anderen Teilen der Welt startete der Film Ende Mai, erwies sich aber als Totalflop: bis zum heutigen Zeitpunkt spielte „Aloha“ nicht einmal seine Produktionskosten wieder ein.

Dies könnte der mangelhaften Qualität des Films geschuldet sein, der vor allem darunter leidet, dass sich Cameron Crowe einfach nicht entscheiden kann, in welche Richtung er genau gehen will. „Aloha“ ist viel auf einmal aber nichts von alledem richtig und überzeugend: kitschige Romanze, allzu melancholisch-gefühlsduseliger Selbstfindungstrip, wenig witzige Komödie und schließlich ein kaum mitreißendes Drama vor unpassendem militärischem Hintergrund. Hier fehlen zudem die Würze der Dialoge wie in Crowes „Jerry Maguire“ oder die treffende Situationskomik wie in „Wir kaufen einen Zoo“ mit Matt Damon. Es gibt die ein oder andere Szene, die tatsächlich absurd-witzig und schräg geraten ist, etwa wenn sich Brian und der neue Freund von Tracy zum ersten Mal in der Küche begegnen, aber diese humorvollen Momente sind leider Mangelware.

Zwar ist der Film durchweg namhaft besetzt und auch die Nebenrollen sind mit bekannten und guten Darstellern (Alec Baldwin, Danny McBride etc.) versehen, aber die Chemie zwischen den Protagonisten will nie so recht stimmen. Weder zwischen Brian und Tracy, die sich bis zuletzt nie wirklich über das Scheitern ihrer Beziehung ausgetauscht haben, und schon gar nicht zwischen ihm und Allison, einer absolut misslungenen Figur im Film, deren Zeichnung und Ausarbeitung mehr als fragwürdig geraten ist: wieso diese sich im Laufe der Handlung ganz plötzlich und ohne erkennbaren Grund von der resoluten, linientreuen und gestrengen Pilotin in die niedliche-naive, sentimentale Blondine verwandelt, die Brian bald nur noch verträumt-süßliche Blicke zuwirft, bleibt das Geheimnis von Regisseur Crowe. Aber immerhin sind die optischen Schauwerte aufgrund der steilen Hänge sowie der epischen und üppig bewachsenen Landstriche Hawaiis gelungen.

Fazit: „Aloha“ ist Komödie, Romantik-Schnulze, Drama, Militärfilm und Selbstfindungstrip in einem – aber leider nichts richtig und nichts von alledem überzeugend. Unglaubwürdige Figuren und die fehlende Chemie zwischen den Darstellern sind dafür hauptverantwortlich.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider.

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