After Earth Kritik

after-earth1908 kommt es auf der Erde zur apokalyptischen Katastrophe: Ein riesiges, mysteriöses Raumschiff stürzt ab, was schreckliche Konsequenzen für die Umwelt und alles Leben hatte. Die Folge: Die Menschheit ist gezwungen, die Erde zu verlassen und alle Überlebenden werden auf den Planeten Nova Prime umgesiedelt. Dort beschützt sie eine Ranger-Elitetruppe vor den sogenannten Ursas. Diese blinden, bestialischen Kreaturen können die Angst der Menschen wittern und sind nahezu unbesiegbar. Bekanntschaft mit den Monstern machen bald der legendäre General Cypher Raige (Will Smith) und sein Sohn Kitai (Jaden Smith). Als die beiden mit ihrem Raumschiff in einen Asteroidensturm geraten, stürzen sie auf der verlassenen Erde ab. Cypher erleidet bei der Bruchlandung schwerste Verletzungen. Kitai muss nun alleine einen Weg finden, seinen Vater zu retten. Sein ganzes Leben schon träumt der 13-jährige davon, in die Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Nun erhält er die Chance dazu.

Mit dem Science-Fiction-Actioner „After Earth“ verwirklichte die Familie Smith ihr bereits lange geplantes Familienprojekt. Nicht nur, dass Will Smith gemeinsam mit seinem Sohn Jaden die Hauptrollen ausfüllt. Vater Smith hatte auch die Idee zum Film, die von Gary Whitta (The Book of Eli) und Stephen Gaghan (Syriana) zu einem Drehbuch entwickelt wurde. Das ist noch nicht alles: Auch Mutter Jada Pinkett Smith hat hier ihre Finger im Spiel. Sie agierte als ausführende Produzentin. Regie bei diesem bildgewaltigen Blockbuster (Budget: 130 Millionen Dollar) führte das ehemalige Regie-Wunderkind M. Night Shyamalan („The Sixth Sense“, „Unbreakable“), der durchaus routiniert inszeniert und jegliche Erwartungen an massentaugliches Popcorn-Kino erfüllt. Aufgrund der Vielzahl seiner Themen und Ideen kommt der Film aber auch ein wenig unausgegoren daher. Zudem hinterlassen die Ähnlichkeiten von „After Earth“ zur Symbolik und den Lehren der Scientology-Sekte sowie die begrenzten schauspielerischen Fähigkeiten des jungen Helden einen faden Beigeschmack. Möglicherweise die drei entscheidenden Gründe, weshalb der Film in den USA floppte.

Zunächst einmal macht Regisseur Shyamalan auf inszenatorischer Ebene nicht allzu viel falsch. Die Story wird temporeich und effektvoll vorangetrieben, alles steuert konsequent und spannend auf den unausweichlichen finalen Showdown zu. Mit 100 Minuten Laufzeit ist der Film keine Minuten zu lang geraten und Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf. Shyamalan garniert seinen Film zudem mit opulenten Bilderwelten einer zerstörten, post-apokalyptischen Erde und einer gelungenen technischen Umsetzung, die den Zuschauer in regelmäßiges Staunen versetzt. „After Earth“ besticht durch seine erlesene Optik und die prachtvollen visuellen Effekte. Weniger überzeugen kann der Film auf schauspielerischer Ebene: Sowohl Will Smith als auch Sohnemann Jaden üben sich fleißig in ausdruckslosem, fast gelangweiltem Spiel inklusive Minimalmimik. Ärgerlich ist auch, dass der Film zwar viele Themen und Inhalte anschneidet, keine aber so richtig bis zum Ende verfolgt und befriedigend zu Ende denkt: Weder das Familiäre (Vater-Sohn-Konflikt) oder die Überwindung von Angst und negativen Gefühlen, noch die ökologische Botschaft oder der Kampf gegen die Ursa. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Hauptärgernis sind jedoch die zahlreichen Anspielungen und Verweise auf das
Gedankengut und die Ansätze von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard, mit dessen Sekte Will Smith regelmäßig in Verbindung gebracht wird. So ist z.B. jene, aus der Scientology-Lehre bekannte Idee, die Angst zu überwinden und Gefühle jeglicher Art zu unterdrücken, um als Mensch besser zu „funktionieren“, ein zentrales, immer wieder auftauchendes Element des Films. Hinzu kommt, dass das am häufigsten zu sehende PR-Foto Kitai Raige vor der Kulisse eines aktiven Vulkans zeigt. Dieses Motiv ist auch auf dem Werk „Dianetics“ des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard zu sehen.

Fazit: Opulent bebildertes, mit starken Effekten ausgestattetes Popcorn-Kino für die Massen, dessen versteckte Scientology-Verweise und –Botschaften negativ aufstoßen.

Diese Filmkritik schrieb unser Redakteur Björn Schneider


Regie:
M. Night Shyamalan

Darsteller:

  • Will Smith
  • Jaden Smith
  • Isabelle Fuhrman
  • Zoë Kravitz
  • Kristofer Hivju
  • Sophie Okonedo
  • David Denman
  • Glenn Morshower
  • Lincoln Lewis
  • Faron Salisbury
  • Sacha Dhawan
  • Chris Geere

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Ein Kommentar

  1. Der Smith-&-Smith-Streifen enttäuscht insgesamt nahezu komplett. Die Story hat sich Will vermutlich während einer Sitzung auf dem stillen Örtchen herausgepresst; und: das Kreaturendesign liegt deutlich hinter den aktuellen Möglichkeiten zurück

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