A Nightmare on Elm Street (2010)

Als eine der wenigen Horrorreihen erfuhr „A Nightmare on Elm Street“ bislang kein Remake. Höchste Zeit also, Freddy Krueger, den Mann, der dringend ein Nagelstudio aufsuchen sollte, neu aufzupeppen. Das zumindest dachte sich wohl Erfolgsproduzent Michael Bay („Transformers“, „Armageddon“), der bereits „Amityville Horror“, „Texas Chainsaw Massacre“, „The Hitcher“ sowie „Freitag der 13.“ zu einem erfolgreichen Neustart verhalf. Was läge also näher, denn Wes Cravens Kultfigur einer neuen Generation zu präsentieren?

Allerdings wich Robert Englund dem Charakterdarsteller Jackie Earle Haley, der erstmals in einem Horrorfilm reüssierte. Ob sich der Aufwand lohnte und das Remake von „A Nightmare on Elm Street“ zum Fürchten aufregend oder zum Einschlafen langweilig geraten ist, wird in nachfolgender originärer Kritik verraten.

Vorsicht: Einschlafen kann Ihre Gesundheit gefährden!


© 2010 Warner Bros. Ent.

Der junge Dean (Kellan Lutz) kämpft in einem Diner der malerischen Kleinstadt Springwood verzweifelt gegen das Einschlafen an. Denn im Traum bedroht ihn ein fürchterlich entstellter Killer (Jackie Earle Haley) namens Freddy Krueger. Zum Entsetzen der Anwesenden und vor den Augen seiner Freundin Chris (Katie Cassidy), schlitzt sich der Jugendliche die eigene Kehle mit einem Messer auf. Auch eine Methode, gegen den miesen Fraß zu protestieren …

Auf seiner Beerdigung überkommen Chris seltsame Visionen. Sie glaubt, Dean bereits in ihrer Kindheit gekannt zu haben, ohne sich bewusst daran erinnern zu können. Kurze Zeit später wird auch sie in ihren Träumen von Freddy Krueger gehetzt und schlussendlich umgebracht. Ex-Freund Jesse (Thomas Dekker) wird des Mordes an ihr verdächtigt, jedoch wieder freigelassen. Unglücklicherweise für ihn verlässt er den Knast jedoch als Toter. Denn auch er wird zum Opfer des unheimlichen Killers, der im Schlaf mordet.


© 2010 Warner Bros. Ent.

Erst Nancy (Rooney Mara) gerät dem Geheimnis auf die Spur: Freddy Krueger war Gärtner in jenem Kindergarten, den sie selbst sowie ihre toten bzw. noch lebenden Freunde besuchten. Dieser soll sich an mehreren Kindern vergangen haben, woraufhin ein wütender Mob den vermeintlichen Kinderschänder bei lebendigem Leibe verbrannte. Ein Verbrechen, das der qualvoll Ermordete viele Jahre später an den Kindern der Täter sühnen möchte …

Plot-Recycling: Haltet Hollywood sauber!
Ein Vierteljahrhundert, nachdem Wes Cravens Kultklassiker im Kino debütierte, erblickt das unvermeidliche Remake das Licht der Leinwand. Auch wenn die jüngere Vergangenheit erheblich miesere Neuverfilmungen hervorbrachte: „A Nightmare on Elm Street“ entpuppt sich als veritable Enttäuschung. Am betriebenen Aufwand liegt es bestimmt nicht, dass Horrorfans angesichts des Ergebnisses das Gähnen im Halse steckenbleibt. Die Schauplätze sind durchaus stimmig arrangiert worden und glänzen mitunter dank ihrer Düsternis.

Allein – was hilft’s, wenn die Vorlage dermaßen saft- und kraftlos abgespult wird? Zugegeben: Samuel Bayer, der mit diesem Streifen sein Spielfilm-Regiedebüt feiert, hat sich eine schwierige Aufgabe vorgenommen. Immerhin gilt „A Nightmare on Elm Street“ als eine der beliebtesten und erfolgreichsten Horrorreihen. Große Veränderungen der Handlung sind somit weder zu erwarten, noch erwünscht. Am Konzept des entstellten Killers, der Jugendliche im Schlaf meuchelt, kann und darf nicht gerüttelt werden, ohne sich Proteste seitens der Fans einzuhandeln. Dennoch stellt sich wieder einmal die Frage nach dem Sinn eines solchen Projektes, kopiert der Film doch streckenweise beinahe 1:1 die berühmtesten Szenen des Originals.
Weshalb also sollte man sich mit einem Remake zufriedengeben, wenn das Original doch längst auf DVD erhältlich und mit Sicherheit in vielen Filmsammlungen des Zielpublikums vorhanden ist?


© 2010 Warner Bros. Ent.

Die Antwort fällt nüchtern aus: Samuel Bayer tappt in die typische Remake-Falle. Er möchte es jedem Recht machen und kann letztendlich keine Erwartungen oder gar Hoffnungen erfüllen. Brav wird der Basisplot des Horrorklassikers nacherzählt, solide metzelt sich Freddy in gewohnter Manier durch die Träume der jugendlichen Protagonisten und fliehen die Opfer wie eh und je in heil- und sinnloser Panik vor dem rachesüchtigen Irren aus dem Jenseits.

Keimfreie Geisterbahnfahrt
Dies alles wird ebenso solide wie steril abgewickelt, um nur ja nirgends anzuecken. Für einen Horrorfilm kommt die neue Version von „A Nightmare on Elm Street“ erstaunlich zurückhaltend und frigide daher.
Hemmungslose junge Früchtchen, die für ihre Unartigkeiten bestraft werden? Fehlanzeige.
Explizites Ausschlachten blutiger Tötungsszenen? Ebenso Fehlanzeige.
Originelle neue Pfade abseits des Originals? Nix da!

Wenn das Spektakel wenigstens halbwegs spannend wäre. Aber die oft aufdringlichen Toneffekte, vorhersehbare Schockszenen und vor allem die längst bekannte Geschichte würgen jeglichen potenziellen Spannungsbogen ab. Da nützt auch das redliche Bemühen von Jackie Earle Haley nichts: Freddy Krueger ist nun einmal eng mit dessen Darstellung durch Robert Englund verbunden. Der restliche Cast ist ohnehin wenig mehr als entbehrliches Kanonenfutter. Wer wann weshalb den Löffel abgibt, kümmert von Anfang an herzlich wenig.


© 2010 Warner Bros. Ent.

Fazit: Allenfalls für ein Publikum geeignet, welches das Original nie gesehen hat. Für Horrorfans aber reiht sich „A Nightmare on Elm Street“ in die Riege der komplett nutzlosen Remakes ein.


Darsteller

  • Jackie Earle Haley … Freddy Krueger
  • Kyle Gallner … Quentin Smith
  • Rooney Mara … Nancy Holbrook
  • Katie Cassidy … Chris Fowles
  • Thomas Dekker … Jesse Braun
  • Kellan Lutz … Dean Russell
  • Clancy Brown … Alan Smith
  • Connie Britton … Dr. Gwen Holbrook
  • Lia D. Mortensen … Nora Fowles
  • Julianna Damm … Little Kris
  • Christian Stolte … Jesses Vater
  • Don Robert Cass … Geschichtslehrer
  • Kurt Naebig … Deans Vater
  • Kyra Krumins … Nancy als Kind
  • Brayden Coyer … Jesse als Kind
  • Max Holt … Dean als Kind

Regie
Samuel Bayer

Produktionsland, Jahr
USA, 2010

A Nightmare on Elm Street Trailer



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Ein Kommentar

  1. hallo leute wie gehts euch findet ihr den film a nightmare on elmstreet auch total cool und gruselig und sehr sehr schrecklich und total unheimlich wenn ihr wollt kann ich euch den film mal mit dieser nachricht rüber schicke also schreibt mir mal zurück wenn ihr lust und laune habt also bist zum nächsten mal zurück wenn ihr könnt bis dann eure sophie

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